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Schwein gehabt

Zug um Zug

Cuba. Wir schreiben das 2013. Die 13 mochte ich noch nie. Aber dafür dass ich so abergläubisch bin, ist dieses 13te Jahr nach 2000 ja eigentlich gut gelaufen. Ich site auf einer prima Aluschüssel. Kein Rost mehr. Meine Kinder sprechen Spanisch. Was will ich mehr? Jetzt sind wir in Cuba. Ich weigere mich irgendwie Cuba mit „K“ zu schreiben. Wärst Du auch gerne in Cuba? Ich glaube, wir träumen doch alle irgendwie von Cuba. Und die Cubaner, die wissen das auch. Deshalb haben sie auch zwei Währungen. Den Peso Cubano, die lokale Landeswährung. Cubaner zahlen in Pesos Cubanos. In Pesos Cubanos zahlt man zum Beispiel auf dem Markt für viel Obst ganz wenig Geld. Zum Beispiel für 36 Eier 38 Pesos Cubanos. Das sind etwa 1,5 Euro. Is ja mal ne Ansage.

Früher durften die Touristen aber keine Pesos Cubanos haben und für 0,008 Euro mit dem lokalen Bus in die Stadt fahren. Dafür haben sich die Cubaner dann entschieden eine Touristenwährung zu erfinden. Der sogenannte CUC, den Peso Convertible. Der ist komischerweise genau 1 $US wert oder 1,35 Euro. Jetzt wird es interessant. In der Stadt gibt es sogenannte Dollarsupermärkte wo man Luxuswaren wie zum Beispiel Parfüm, Kosmetika etc... also Importwaren für CUC kaufen kann. Das der normale Cubaner aber keine CUC hat, ist klar.

Überall wo Touristen sind. Also in Hotels, Flughafen, im Taxi gilt CUC. Überhaupt gehören die ganzen alten Chevrolets, die rostigsten Ladas und Soweits, allesamt dem Staat. Hier wird abgerechnet in CUC. Der Taxifahrer bekommt den Wagen vom Staat. Er fährt ausschließlich Touristen in CUC. Is klar. Seine Einnahmen werden genauestens nach Fahrtenbuch und Benzinverbrauch kontrolliert. Der Fahrer bekommt 20 $US, ind Pesos Cubanos, logisch, als Lohn monatlich. Eine Fahrt für uns in die Stadt, ca. 15 Minuten, kosten 10 $US. Braucht der alte Chevi eine Reparatur, muss der Fahrer die von seinem Lohn bezahlen. Noch Fragen?

Dafür gibt es keine Arbeitslosen. Keiner muss hungern. Die Behandlung im Krankenhaus ist kostenlos. Medikamente sind umsonst. Wenn es welche gibt. Die Menschen lächeln trotzdem. Viel. Sehr viel. Die Cubaner sind glücklich. Sehr glücklich!

Skipper Wnuk, was war das denn nun mit dem Schwein? Nun. Rind gibt es viel. Auf der Weide. Aber nicht auf dem Markt. Auf dem Markt gibt es Schwein. Vor allen Dingen Köpfe. Schweineköpfe, die zu Caldo, also Suppe verarbeitet werden. Es gibt auch viel geräuchertes Schwein. So eine Art Kassler. Mag ich ja. Mit Micha und Dani habe ich diesen Schinken gekauft. Eine Delikatesse. Vorgestern dann noch mal. Aber das war wohl ein Griff ins Klo. Den strengen Geruch des günstigen Kaufs ignorierend, meint Skipper Wnuk Schwein gehabt zu haben. Doch weit gefehlt. Der nächste Toilettenbesuch am kommenden Morgen endet flüssig. Das Klo der MARLIN wird mein Aufenthalt für die nächsten zwei Tage. Echt. Ich will nicht zu detailliert werden. Der Schinken landet im Müll. Loperamide wird zu meinem Hauptnahrungsmittel und ich fühle mich eher so, als dass die Cholera mich erwischt hat. Heute endlich Besserung. Ich muss an die Worte des Amtsarztes denken, der als erster auf unserem Boot war. „Seid vorsichtig mit dem Schweinefleich! Die cubanischen Mägen sind anders gewohnt als eure. Wir haben hier immer mal wieder Choleraprobleme.“ Seit heute Nachmittag geht es mir wieder etwas besser. Schwein gehabt!



  • 22:16
  • 05.12.2013
  • 19°50.7271'N, 75°47.8900’W
  • -°/-kn
  • Santiago de Cuba
  • Jamaika
  • 28°
  • VAR/2-8kn
  • -m

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