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Neuer Kurs: Süd

Seele baumeln lassen

Donnerstagmorgen vor dem Prinzessin Margret Strand in der Admirality Bay, die Teller werden gerade gespült und verstaut, Maya schreibt den Einkaufszettel für den letzten Besuch auf dem Gemüsemarkt, dann soll es losgehen auf die Tobago Keys. Plötzlich wird es dunkel, unsere MARLIN legt sich auf die Seite und der Himmel geht auf. Aus dem nichts, hinter den Bergen, hat sich ein rasanter Squall angeschlichen und tobt sich nun direkt über uns aus. Schnell klettert der Windmesser auf fast 30 Knoten, draußen sieht man nichts außer Wasser und zwei Charterkatamaranen im Päckchen, deren Crew vor 10 Minuten noch laut fröhlich gebadet hat, und nun keine 10 Meter vor dem Bug der MARLIN liegen. Zündschlüssel rein, Motor an, die Chartergesellschaft ist wenig beeindruckt, der weibliche Crewteil holt das Shampoo raus. Der Skipper des Steuerbordzweirümpfers bekommt die Maschine nicht an und das Paket rutscht noch ein paar Meter weiter auf uns zu. Die Bikinidamen schäumen ihre Haare ein. Die haben echt Nerven. Zwanzig Minuten ist der Spuk vorbei und nachdem Micha unsere Nachbarn mit Kamera und Blitzlicht dokumentiert hat, trollen sie sich und pflanzen sich im Paket vor das nächste Boot. Überflüssig zu erwähnen, dass es um uns herum genügend Platz für die Partygesellschaft gäbe, an dem sie ungestört rutschen können, wenn der nächste Squall kommt. Der ist nämlich angesagt, und viel Wind.

Endlich der Gemüseeinkauf, seelischer Stress pur, denn in der Nebensaison wollen sämtliche Gemüserastas und -muttis ihre Mangos an den Mann bringen und bedrängen mich von allen Seiten. Während ich Gurkenpreise erfrage, werden mir Bananen über die Schulter gereicht und Avocados in die Hand gedrückt. Irgendwie versuche ich meinen Einkauf gerecht auf alle Anwesenden aufzuteilen, was eine erneute Verzögerung in den Tagesplan bringt. Auf dem Rückweg bestehen die Kinder auf Eis im Cafe des Gingerbread Hotels. Hausgemacht. Das beste Eis seit Argentinien. Nebenan liegt eine kleine Tauchschule in deren Grabbelkiste Micha Neoprenanzüge für Kinder gesichtet hat. Anprobieren dauert bekanntlich, wieder Verzögerung, aber mit Erfolg. Stolz tragen die kleinen Schnorchlerinnen ihre neuen, gebrauchten Tauchanzüge zum Boot.

Jetzt aber erstmal Mittagessen. Upps, schon fast 14 Uhr! Sollen wir wirklich noch los? Sind immerhin 25 Meilen bis Mayreau und draußen kachelt es ordentlich. Allerdings ist für die nächsten Tage noch mehr Wind angesagt, also hoch das Tuch und los. Raumschots im Sauseschritt zurück nach Süden, nur der Strom bremst uns um einen Knoten ab. Der neue Kurs, Wind von achtern, macht die Kinder schläfrig, nach einer Stunde liegen beide schnarchend im Pilothaus, während Micha und ich draußen Wellen reiten. Zwischen Bequia und Canouan liegt ein Kanal mit fast 2000 Meter Wassertiefe, ungebremst rollt hier die See des offenen Atlantiks durch. Schönes Segeln. Zum Sonnenuntergang laufen wir in der Saline Bay auf Mayreau ein, perfektes Timing.

Das war gestern. Seitdem hat uns hier am Ankerplatz der Starkwind fest im Griff. Die ganze Nacht hat es mit 25 Knoten gepustet und nach einer kurzen Pause in den frühen Abendstunden geht es gerade wieder los. Micha war trotzdem fleißig und hat mit Rene unseren bockigen Autopiloten gewartet. Ob er jetzt spurt? Morgen wissen wir mehr, denn dann geht es endlich – ja – in die Tobago Keys!



  • 20:37
  • 19.07.2013
  • 12°37.9900'N, 61°23.9200’W
  • -
  • Saline Bay/Mayreau
  • Tobago Keys
  • 27°
  • 20 kn/NE

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