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Wundertüten

Micha läuft grün an.

Heute geht es schon wieder. Doch gestern? Ja gestern war klar. Die 160kg Palette mit Ersatz- und Ausrüstungsteilen ist auf dem Flughafen angekommen. Und dann hieß es warten üben. Allan, unser Bootslackierer, ist so unheimlich nett und fährt mit mir und seinem Pickup ans andere Ende der Stadt. Anderthalb Stunden. Ich dann rein und alles sieht sehr organisiert aus. Die Frachtpapiere sind natürlich falsch adressiert, ich habe eine kurze Hose und FlipFlops an und stehe vor dem riesigen Plakat, dass genau das im Umgang mit den Behörden untersagt. Allan wartet draußen im Auto. Die Chicas hinter der schlagsicheren Scheibe telefonieren gelassen und ich pflanze mich mal wieder auf einen der Sessel in der Wartehalle. „Du wirst dann vom Zoll aufgerufen!“ Nach einer Stunde weiteres Wartens geht es in die Hochregalhalle und da steht die begehrte Palette. Doch weit gefehlt. Ich werde von Vorgesetzten zu Vorgesetzen geschickt, immer einen Bündel Papiere in der Hand. Die Zollbeamten, karibisch korrekt und zu Gringos eben unfreundlich. Egal. Ich stehe mir die Füße platt und Zöllner weigert sich die Lieferung freizugeben. Noch mal eine halbe Stunde geht er nun mit dem Zoll in Chaguramas telefonieren. Dann wird entschieden. Ich muss da mit der Lieferung auf dem Pickup vorsprechen. Allan ist sichtlich begeistert, als ich nach zwei Stunden aus der Halle komme. Als ich im sage, dass wir jetzt noch mal den ganzen Schei... in Chaguramas machen, guckt er auf die Uhr, murmelt was und die Rückfahrt wird ziemlich wortlos, aber schnell.

Heute dann endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis. Die Zahnräder des Autopilotengetriebes sind wieder repariert und das sogar gut. Zwei gehärtete Vollstifte sollen nun eine Zeitlang halten. Schnell sind sie eingebaut und ein Knopfdruck auf „Auto“, der Motor surt kurz, dann nur noch die normalen kurzen Impulse. Alles klar. Ein Lichtblitz zuckt am Himmel. Ich bedanke mich bei meinem Engel und widme mich wieder der Fehlersuche im Seatalknetzwerk. Nathalie, Maya und Lena bereichern meine Arbeit mit dummen Sprüchen. Man hat es nicht einfach mit drei Frauen an Bord. Ich sag’s nur mal als Warnung an Nachahmer. Das Kabel zur Joining Box am Mastfuß innerhalb des Bootes verschluckt zu viel Signal. Ein Fehler ist nicht zu messen. Vorsichthalber teste ich das Kabel erst einmal quer durchs Boot. Fehlermeldung am Autopiloten. Seatalk Device failure. Und dann stellt sich wieder das übliche ein. Ich deaktiviere des ganzen Datenstrang hinterm Autopiloten und siehe da, jetzt geht’s und das laue tropische Lüftchen wird auch angezeigt. Beim Durchziehen des Kabels in die wenigstens groß dimensionierten Kabelkanäle zeigt sich, dass ich mich an diese Schiff einfach noch nicht gewöhnt habe. Ich habe vier Meter zu wenig Kabel gekauft. Also Morgen dann weiter.

In Chaguramas kommt die Officerin direkt mit zum Auto raus. Jede Verpackung wird geöffnet. Eine weitere Stunde vergeht. Die Dame stellt fest, dass die Nähmaschine, die Tau-Schneide-Pistole, das Videostativ, die Sticksäge und der Hochdruckreiniger nicht zum akzeptierten „YACHT IN TRANSIT“ Gut gehört. Wieder im Büro kann ich nicht mehr. Mir reißt die Hutschnur und ich gebe lauthals zu Gehör, was ich zu der Sachlage denke. Heute war ich dann mit Natale und den Kindern noch mal da, habe mich erst mal entschuldigt für meinen Ton von gestern und 80 Euro Zoll abgedrückt. Wir hätten das Zeugs auch zollfrei bei der Ausreise bekommen. Aber irgendwie, war es dann doch o.k. War einfach nen bisschen viel für meine Nerven. Jetzt ist alles gut, alles ist an Bord und wir haben genug zu tun für die nächsten vier Wochen um alles einzubauen.



  • 22:05
  • 24.04.2013
  • 10°40.8190'N, 61°38.2188’W
  • -
  • Chaguaramas/Trinidad
  • Grenada
  • 28°
  • 10kn/NE
  • 0 m

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