Und am Schluss klappt dann eben doch noch alles wie am Schnürchen

Es war fast genau so viel Hin und Her, wie mit dem Verkauf der LADY. Hauptsächlich ging es mal wieder um den Preis. Erst haben wir 5 Millionen Peseos versucht, aber keinen gefunden, jetzt haben wir 3,8 bekommen, genau das, was wir für Herrn Beuger bezahlt haben. Das ist o.k. Fast ein dreiviertel Jahr sind wir gut 10.000 km mit dem Wagen gefahren, alle in der Marina haben ihn geliebt, weil jeder irgendwelche Besorgungen mit ihm gemacht hat und jetzt ist er weg. Notar, Kritzelkrazel, Daumenabdruck und schon ist der Wagen nicht mehr unser. Eben auch nicht mehr unsere Verantwortung. Uff. Wieder ein Schritt weiter. Morgen Abend fahren wir mit dem Schlafbus nach Santiago de Chile, einen Tag bleiben wir dort, dann geht der Flieger über Bogota in Bolibvien, Churacao auf den niederländischen Antillen mit Endziel Paramaribo, der Hauptstadt von Suriname. Am Montag darf die Capitana endlich unser neues Heim begutachten. Dann wieder Kritzelkrazel, Daumenabdruck und unser neues Zuhause ist unser. Die MARLIN. Am Montag gibt es neue Fotos.

Auf dem Foto ist Julia. Julia ist deutscher als wir, geboren in Chile und lebt auch hier. Wir waren gestern zur rheinischen Kaffeetafel eingeladen. Am Tisch saßen acht Leute und sieben sprachen deutsch. Aus der Fensterwand schaut man auf Patagonien und die schneebedeckten Berge vor dem Golfo de Reloncavi. Wunderschön! Wir werden dieses Land vermissen. Zum ersten mal nach 13 Jahren Irrfahrt über die Weltmeere meinte die Capitana, sie könnte sich vorstellen hier zu leben und zu arbeiten, trotz der weiten Entfernung zu Deutschland – Doch diesmal muss ich sagen: „Nein, mir sind vier Monate Sonnenschein zu wenig!“ Ob wir das jemals schaffen wieder einen festen Wohnsitz zu bekommen?