Sonne statt Regen

Seit Michas Geburtstag hängt ein dickes Tief über Puerto Montt. Die Temperaturen sind rapide gesunken und ein Wolkenbruch mit Sturmböen nach dem nächsten zieht über uns hinweg. Normalerweise würde uns das Wetter ja schrecklich auf den Senkel gehen, aber traditionell ist das erste Wochenende nach unseren Geburtstagen dem Plätzchenbacken vorbehalten und so passt es ganz gut, dass man noch nicht mal einen Hund vor die Tür schicken würde. Linzer Plätzchen, Engelaugen und Ausstechkekse werden Blech um Blech in den Ofen geschoben, zwischendurch rolle ich ein Handtuch zusammen und schiebe es vor den Spalt unter der Terrassentür. Es regnet rein. Großartig. Auch der Herd lässt sich nicht wirklich schliessen und so basteln wir abenteuerliche Konstruktionen mit Tisch und Bänken, die den Herd halbwegs dichthalten und die Küche in einen Pferdespringparcours verwandeln.

Nächster Punkt auf der Liste ist die Weihnachtsdeko und da der neue Besitzer vermutlich nicht mit der Lady an der brasilianischen Küste entlangschippern wird, fangen wir schonmal mit dem Entrümpeln der Lady an und basteln aus den alten Karten Weihnachtssterne. Passt auch viel besser in so ein Sommerhaus als Rot und Grün, wenn denn endlich die Sonne wieder kommt. Und das tut sie. Nach 8 Tagen Dauerregen und Grau pustet der Südwind heute mittag endlich auch die letzten Wolken weg und der Himmel erstrahlt im schönsten Blau. in der Ferne zeigen sich unsere schneebedeckten Vulkangipfel wieder und auch die Fährmänner haben gleich bessere Laune. Die Lady schwimmt und ist dicht und in der Abendsonne sitzen wir mit Bierchen im Cockpit und gucken unseren Kindern beim Klettern im Rigg zu. Wie wohl der nächste Kletterplatz aussehen wird?