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Sprayer

Auf Meeresspiegellevel

Die Kopfschmerzen sind wech. Wir sind wieder auf 0 Meter über Null. In einem Surfer Backpacker Hostel in Iquique sind wir gestern Abend angekommen und genießen das Leben unter den pazifischen Wolken, ohne knallende Mittagssonne, die einem Lippen und Gesicht verbrennt. Morgen schon soll es weitergehen Richtung Arica, wenn da nicht die Möglichkeit des Tandemsprungs wäre, Paragliding meine ich. Nathalie ahnt nur von meinen Gelüsten. Die Berge direkt an der Shellkante steigen hoch auf 500 Meter und der SE Trade Wind sorgt für ständigen Aufwind. Bis zu 250km paragliden die Profis hier nach Norden an der Küste Richtung Peru. Nur leider heute nicht. Wind ist wech.

Wir erkunden die alte Stadt. Es gibt einen Yachtclub in dem keine Yachten liegen, die renovierte Altstadt erinnert an einen alten Western, an eine alte Goldgräberstadt. Doch abgebaut wurde hier vor einem Jahrhundert nicht Gold, sonders Salpeter, mit dem Schießpulver und Dünger hergestellt wurde. Aber das ist lange vorbei und so hat man diese Welt der Eroberer, der Goldgräber und der Inkas aufgefrischt und restauriert für die Handvoll südamerikanischer Touristen und internationaler Backpacker. Eben die Engländer waren dann irgendwann hier und haben ihre Zeichen, ihre Kultur hiergelassen. In jedem Ort gibt es einen „CLUB SOCIAL DE LA UNION“, wir genießen hier gerne das günstige Mittagsmenue in gepflegter Atmosphäre und versuchen unseren Damen Tischmanieren beizubringen. Erziehung ist ja bekanntlich, nicht einfach. Das Beibringen von Tischmanieren noch viel schwieriger, wie wir jetzt wissen.

Wir genießen jeden Tag unserer Reise, die uns jeden Tag etwas ärmer macht, aber von der wir keine Sekunde vermissen wollen. Ein neuer Traum, ein neues Abenteuer, jeden Tag. Jeder Tag ist eben voller neuer Eindrücke, ganz das Gegenteil von Alltag, keine Wiederholung und jeder Liter Sprit lohnt sich. Bald geht es über die Grenze nach Peru, dort soll das Benzin und die Unterkünfte nur noch die Hälfte kosten. Das könnte unsere Reisekasse gut gebrauchen. Nathalie schreibt zwischendurch neue Artikel für die YACHT, ich stehe früh auf und designe eine neue Broschüre für meinen Freund Bernd Reese, das Telefon klingelt und über Skype berate ich einen Kunden, der grade eine neue PACTOR Anlage braucht. Man muss eben flexibel bleiben, etwas was wir durch die erste Reise gelernt haben. Ich war noch nie neidisch auf die, die während dem Reisen nichts tun müssen. Ob finanzielle Sicherheit Stillstand ist? Muss ich noch mal ordentlich drüber nachdenken.

Wir befinden uns im Land der Geoglyphen, mal schauen wie viel wir davon erspähen können. Es soll hier und da einen Mirador, einen Aussichtspunkt geben um diese Wunder auch ohne Paraglider oder Flugzeug bewundern zu können. Und überhaupt wird ja jetzt fast immer, wenn möglich auf einem bewachten Parkplatz geparkt. Herr Beuger braucht eben auch Liebe. Heute wurde direkt auf so einem bewachten Parkplatz von den Jungs ein Auto umgespritzt, ohne Halle, einfach so. Als wir vom Spazierengehen wieder kamen, war der Vorstrich schon drauf. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass man hier auf sein Auto und sein sonstiges Hab und Gut ganz schön aufpassen muss. Südamerika halt. Gestern Abend ist mir mein Portemonnaie inklusive aller Kreditkarten und 200 Euro Bargeld aus der Jackentasche gefallen, beim Sofa der Rezeption, heute Morgen komme ich zufälliger Weise dort an, um meinen Schlepptop wieder auszufalten und schaue auf eben genanntes Portemonnaie, dass immer noch dort auf den Boden auf mich wartet. Alles noch drin. Keiner hat es gesehen. Ich hatte den Verlust noch gar nicht bemerkt. Ich würde mal sagen: Echt Schwein gehabt Herr Wnuk, echt Schwein gehabt.



  • 20:06:00
  • 07.08.2012
  • 20°13.6824'S, 070°08.8524’W
  • By Car / North
  • Iquique / Chile
  • Peru
  • 19°
  • 0 kn
  • 0 m

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