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In den Fjorden der Isla Chiloe verschwunden

Strömungen

Die LADY liegt ruhig vor Anker in den Gezeitenströmungen der Isla Chiloe. Diese sind recht heftig, bis zu 7 Meter liegen zwischen Ebbe und Flut bei Vollmond. Irgendwie scheinen die Strömungen unter der LADY das Traumland der Crew anzuregen. Alle träumen wildes Zeug und sehr intensiv. Auch am Tag rodelt es in meiner Birne, was das Zeug hält. Die CTRL Taste auf unserer Tastatur klemmt und man muss schon mal kräftig draufhauen. Hat wahrscheinlich mit der hohen Luftfeuchtigkeit zu tun. Im Kopf klemmt auch was. Das es dazu bedeckt ist, statt Sonne ist ja nun fast schon normal und gehört eben dazu. Gibt ja Dinge an die man sich gewöhnen kann.

Etwas, was ich mir so nicht vorgestellt habe, ist der Spaß der Kinder am Bordleben. Wenn sich jemand über schlechtes Wetter freut, so sind es Maya und Lena, weil das nämlich heißt, dass wir in der Regel an Bord bleiben. Die Schule am Morgen mit Lehrerin Nathalie ist dann länger, am Nachmittag können sie in Ruhe spielen und spielen und spielen, Papa und Mama sind immer da und die Welt ist in Ordnung. Das wir eigentlich viel zu wenig Platz haben ist vollkommen egal. Und wenn Papa dann auch noch meint seinen Töchter das Löten von simplen Schaltkreisen beizubringen zu müssen, um kreative Sternbildlampen für die Kinderkoje zu basteln, dann ist der Tag perfekt.

Wir haben verlegt. Mal wieder 15 Meilen nach Nord, zuckeln wir hinter der KLEINER BÄR hinterher, die auch einen Mercedes haben, aber mit 80 PS und nicht wie wir mit 40. Klingt auch ganz anders, obwohl sie ebenfalls eine Kühlschlange statt Wasser haben. Segelwind gibt es nicht, aber dafür einen wunderschönen View auf die Landschaft, die sanften Hügel von Chiloe. Die dramatischen Berge und Felsformationen der patagonischen Kanäle sind endgültig vorbei, die Grenze stellt der Golfo de Penas dar. Den aber haben wir ja nun schon weit hinter uns gelassen. Statt Felsen ist jetzt alles dicht bewaldet und bewohnt. Komisches Gefühl irgendwie. Aber es ist, wie Nathalie sagt, eben alles eine Sache des Sonnenscheins. „Wenn jetzt die Sonne scheinen würde, würdest Du sagen, dass Du wochenlang hierbleiben könntest…“ „Die Sonne scheint aber nicht!“, erwidere ich. Meine Frauen zuckeln los an Land um sich die Füße zu vertreten, ich bleibe an Bord um mir den Kopf zu waschen. So geht das.

Die Zeit rennt, in drei Wochen sitzen wir fast alle schon im Flieger nach Deutschland und alle freuen sich. Diesmal besonders und sogar der Skipper, weil in Deutschland sollte mit ein bisschen Glück Sommer sein. Also Sommerurlaub. Oder etwa nicht? Nicht das es da dann auch regnet. Aber wäre auch egal. Familie und Freunde sind eh wichtiger.



  • 22:22:00
  • 03.05.2012
  • 42°51.4500'S, 073°35.9901'W
  • Anchor
  • Estero Paliad / Isla Chiloe / Chile
  • Puerto Mont / Chile
  • 11°/ 1010 hpa
  • 0kn, N
  • 0m

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