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Underway to rescue BOMIKA
Es hätte jedem von uns passieren können.
Bei vierzig Knoten ist die SY BOMIKA auf die Steine abgedriftet. Der Bügelanker hat leider nicht gehalten, die Ankerkette ist in die Schraube geraten und wie immer bei solchen Unfällen reiht sich eben ein Pech ans andere. Das war genau der Sturm, den wir am Kap Hoorn abgewettert haben, der mit roten Wettervorhersage vor ein paar Tagen. Charly und Lisa von der SY BOMIKA ist nichts passiert, den beiden Katzen auch nicht. Gut so. Die Armada hat sie mitgenommen, aber nicht das Schiff. „Wir sind verantwortlich um Leben zu retten, nicht um Schiffe abzubergen.“ O-Ton Amarda Chile. Und so liegt die BOMIKA auf den Steinen und wartet auf Charly, dass er die 44 Fuß Bavaria , Baujahr 2001, abholt.
Ronnie ist der Capitano der MS PATRIOTA. Eigentlich fährt er Touristen zum Kap Hoorn, er ist unglaublich hilfsbereit. Das 20 Meter Stahlschiff mit einer kräftigen Maschine ist jetzt mit uns unterwegs, drei Seglern, drei Lokals. Zwei Fragen beschäftigen uns: Ob irgendwelche Fischer die BOMIKA schon abgewrackt haben. Und ob wir das Schiff von den Felsen runter bekommen. Seit gestern Abend planen und schleppen wir. Benzingetriebene Pumpe, jede Menge Leinen, Unmengen von Plastikfässern, Holzbohlen und Speerholz, Epoxy, Tauchausrüstungen, Baumstämme, Außenborder, Ballonfender, die Liste geht immer so weiter. Das Ganze entwickelt sich langsam zu einer Expedition. Geplant ist ein Tag. Ob es dabei bleiben wird?
Es hätte jedem von uns passieren können. „Mir könnte das nicht passieren“, stimmt hier unten nicht. Hier bläst es so sehr, dass man gar nicht vorsichtig genug sein kann. Jedes Jahr wieder passiert so etwas, einmal, zweimal, dreimal. Charly kann froh sein eine Versicherung zu haben. Diesen Luxus können wir uns nicht leisten. Unsere Versicherung sind wir selber. Es war für mich keine Frage meine Hilfe anzubieten, auch wenn die Aktion schnell länger dauern kann als geplant. BOMIKA hat die Schraube verloren. Abrasiert durch die Ankerkette. Das warum, wieso, weshalb spielt dabei keine Rolle, es ist halt so. Wenn wir sie denn runter bekommen von den Felsen, muss sie etwas über 100 Meilen zurück nach Puerto Williams geschleppt werden. Viele Fragezeichen. Im Moment sitzen wir mit dröhnenden Motoren im Inneren der PATRIOTA. Draußen ist Sommer, blauer Himmel und kein Wind. Morgen wird es wieder anfangen zu blasen aus NW, da wo BOMIKA liegt, am Sonntag mit mehr als dreißig Knoten. Das Wasser ist eisig kalt und wir haben nur die kurze Zeit des Niedrigwassers um die Runterziehaktion vorzubereiten. Irgendwie spannend, aufregend. Ich koche jetzt Nathaliespaghetti für die Crew kochen. Das wichtigste aufm Kutter ist, dass alle satt und glücklich sind.