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Zwölfter Tag auf See

Ich muss jetzt mal wieder nen Logbuchbereicht schreiben.

Pupps. Männerboot. Alles soweit o.k. an Bord. Wir segeln und segeln und segeln und ich bin froh, dass ich das alles nicht alleine machen muss! Danke Crew. Prima Crew!

Noch 310 Meilen bis zu der Insel Trinidada. Also zwei Tage und nen bisschen. Wir haben heute morgen die schwarze Wand erreicht, die die Begrenzung des südlichen gelegenen Tiefdruckgebietes darstellt. Beim Reinsegeln, die üblichen stürmischen Winde. Schon in der letzten Nacht hat der Wind auf Nord gedreht, was anzeigte, dass das Tief sich unter uns befindet. Wie weit werden wir sehen. Um so näher, um so eher bekommen wir de Wind dann mit 10kn auf die Nase und müssen dann kreuzen oder motoren. Im Moment bekomme ich noch folgende Antwort von den in Regenzeug eingewickelten Männchen im Cockpit: „Kurs liegt an! Wir segeln. „Jungs, heute abend gibt es nen Film, ne Dose Cola und ne Tüte Chips.“ - “Jaaaaaaa!“ Zustände wie auf’m U-Boot.

Apropo – U-Boot. Wir erinnern uns: „Das Wasser muss raus!“ „Jawohl Herr Kaleu!“ Unser Wassereinbruch beschränkt sich auf 1 Liter am Tag, jetzt lokalisiert, aus dem Ruderstevenrohr. Der untere O-Ring ist kaputt. Normalerweise kann man da nur bis Anschlag Fett reindrücken, jetzt drückt man das durch. Ein kleines Rinnsal Wasser läuft in die Bilge. Wenn wir nen Plastikboot hätten würden wir lachen. Aber ich lache nicht, weil mein Boot ist aus Stahl. Einmal am Tag wird gelenzt. „Kacke verdammte Alte!“ (Geklaut aus DEM Kultfilm: Jede Menge Kohle.) und noch mal, weil Natale dann immer sagt ich soll nicht fluchen! „Kacke verdammte Alte!“

Irgendwie muss ich an meine verstorbene Mama denken. Hmm. Komisch. Anneliese, kannste mal bitte deine schützende Hand über uns halten? Der Wind ist grade ausgegangen. War zu erwarten. „Motor an. Läuft mit 1400 Touren!“ 3,5 Knoten. Zu langsam aber das Lager von der Lichtmaschine läuft sonst wieder heiss. „Tri Tra Trulala.“ Jetzt komm mir mein Freund Bernd in den Sinn, mit dem ich gestern zum ersten Mal seit seiner Abreise mit der HORIZONS, jetzt auf dem Weg in den arktischen Winter ist. „Hey Bernd, das war schön mal wieder Deine Stimme zu hören!“, auf 8200 Mhz, kann ich ihn so gut hören, als wenn er neben mir stehen würde. Hat ja auch nen prima SSB Anlage von mir bekommen! Na, ich will jetzt keine Geschichten aufwärmen. Bernt hat sein Fett weggekriegt und ich glaube, er hast selbst damit genug zu tun. Bernd steht mit der HORIZONS auf 5°17N und 18°52W. Trifft sich heute mit der HIPPOPOTAMUS, Judith und Söhnke auf See, um gegenseitig Bilder voneinander zu machen und im Internet zu bloggen. Wer heutzutage nix bloggt ist nix wert. Tja, hätte mir das jemand 2000 gesagt, ich hätte ihm nicht geglaubt. Judith & Söhnke spielen im Moment eine gewisse Rolle in meinem Leben um 7:45 UTC, wenn wir Position und Geisteszustand austauschen auf 12.353 (12.350). Da trifft ein Rheinländer auf zwei Hamburger. Heute morgen habe ich es, glaube ich, geschafft, Judith zum Lachen zu bringen, mit meinem Anruf: „Nilpferd, Nilpferd, Nilpferd für die Eiserne Blechdame.“ Diese Hamburger. Wo kommt eigentlich Bernd her? Der ist auch immer so ernst auf der Funke. Das man mit denen immer erst nen Sack Salz essen muss.

Ach ne, was soll ich schreiben. Das PACTOR nicht funzt im Südatlantik? Bitte nicht wundern, wenn wir so selten was von uns hören lassen. Unsere E-Mails abzusetzen ist im Moment echt mehr Glücksache und allen anderen geht es auch so. Für den Südtrip muss ich mir da irgendwie was einfallen lassen, so geht das auf jeden Fall nicht. SCS hat ja schon ne Prima Software dafür gemacht. Gibt es unter www.scsptc.com/download und heißt SCSmail. Jetzt bräuchten wir nur noch einen Amateurfunker der bereit wäre ein oder zweimal am Tag seinen Beam auf uns zu richten, nen PACTOR Modem anzuschließen und uns die Möglichkeit zu geben unsere E-Mails über ihn ins Internet zu schicken. Vorzugsweise jemanden in Brasilien, West Afrika, Argentinien oder Uruguay. Kennt irgend jemand jemanden? Im Moment versuchen wir das mit Volker, C5CAT, auf Antiqua, (Sag mal Volker, kann es sein dsas Du einen CAT segelst?) Auf jeden Fall klappt das nicht verlässlich, mal geht es tagsüber, mal nicht. „Uahhhhhh!“ Micha, nicht fluchen, wegen der Kinder, nicht auch nicht auf Englisch, auch nicht auf Spanisch!

Das Einzige, was mich wirklich, ehrlich beruhigt ist das weder Bernd, noch Judith und Sönke tolle Fischfangergebnisse über Kurzwelle ablassen. Das wäre mein Tod! Der Fisch ist irgendwie aus. Ich kann nur hoffen, dass das am Mond liegt, meine letzte Erklärung. Aber jetzt geht der Mond ja wieder auf. Hallo Wind! Wo bist Du geblieben?

Was Thomas bewegt!

Die Wende! Nein, nicht die Wende in meinem Leben, sondern die erste Wende seit Südafrika. Bisher sind wir über 3000 Meilen auf Steuerbordbug gesegelt und letzte Nacht haben Wolfgang und Mischa gewendet, weil der Wind auf Nordost gedreht hat. Ab sofort segeln wir auf Backbordbug. Über diese Wende sprechen wir schon seit Tagen. Der entscheidende Vorteil: Ich rutsche jetzt nicht mehr aus meiner Koje. Der Nachteil: Der Skipper will jetzt in meiner Koje schlafen, weil er jetzt aus seiner Koje herausfällt wenn hart gesegelt wird. Crew/ Thomas



  • 12:00 UTC
  • 19.04.2010
  • 20°01.20'S 023°41.06'W
  • Southern Atlantic Ocean
  • Rio de Janeiro / Brasil
  • 26° 1016hpa 8/8
  • 28°
  • 10kn/NNE
  • 2m

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