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Zweiter Tag auf See

PAN PAN Meldung

Über den MAERSK Container Shipper RECORD, konnten wir gestern zumindest eine Dringlichkeitsmeldung an unseren Webmaster Benny absetzten, dass unsere Kurzwelle kaputt ist und wir damit keine Mails mehr senden können. Ich hatte vorher den IC 706mkIIG noch mal komplett durchgecheck auf die üblichen Korrisionsprobleme, aber nicht gefunden und er schweigt immer noch. Allerdings konnte ich endlich die richtige Antennenleitung für unser neues AIS fähiges VHF Standard Horizon GX2100, finden und das erst hat die PAN PAN Meldung überhaupt ermöglicht. Geil und Erschreckend zugleich. Kaum hatte ich das Ding an, konnte ich auf dem kleinen Display schon 2 Schiffe sehen, die weit hinter meinem Horizont lagen. Eins davon die RECORD. „Na, das probieren wir doch gleich mal aus.“ Aus einem Auswahlmenue kann ich das Schiff auswählen und bekomme die nautischen Detail, wie Geschwindigkeiut, Heading, Time bis zum Zusammenstoß oder nächster Nähe. „Hey Scotty? Alles klar im Beamer Raum? Kannst Du mich heue abend mal für ne Stunde in den Knysna Yachtclub beamen?“ Schöne neue Welt. Unter den Details: „Call station! Na, da pressen wir denn jetzt mal drauf.“ EIN TELFONTON erhellt mich und die Crew. Es dauert 30 sek. Und ein neuer Klingelton. Wir sind gemeint. „Hi, My Name is Mikel from IRON LADY... and so on.“ An der anderen Seite Jess, der vor lauter High Tec nicht seinen Namen buchstabieren kann. „I repeat: Juliet, Echo, Sierra, Sierra...“ Nach zwanzig Minuten sind wir durch und das Mail sollte dort ankommen, wohin wir es haben wollen. Der Däne wird richtig nett und fragt sogar was persönlichen, so wie: „ You and your crew are all right?“ Das wir in einem 12 Meter Boot über den Südatlantik shippern, hat ihn doch etwas sprachlos gemacht. „Hat mich ja schon gewundert, dass Du die nicht nach Zigaretten gefragt hast“, meint Thomas trocken. Ich ärgere mich grade, weil eigentlich wäre das die Gelegenheit gewesen unser Iridium Telefon zu aktivieren. Dafür brauchen wir nämlich entweder Internetzugang oder Telefon. Jetzt sind sie schon weg, ausser Reichweite. Also muss ich morgen oder so noch mal so nen dicken Pot anklingeln. „Wir spielen ja jetzt auch mit!“

Und es will nicht hell werden

“Ich bin noch nie in meinem Seglerleben 2 Tage nur auf einem Bug gesegelt.“ „Sollen wir morgen mal ne Wende machen?“, meine ich ironisch zu Thomas. „Nun ja, und das man so einfach mit Windsteueranlage mit 5 Knoten durch die Nacht prescht und nie nach vorne schaut. Nur alle 10 Minuten der 360 Grad Blick.“ Ich kann Thomas verstehen. Die IRON LADY ist schon sehr spezial und absolut auf Langfahrt ausgerüstet. Alle Segel werden vom Cockpit aus bedient. Alles ist zum Rollen, da trampelt keiner nachts aufm Vordeck zum Reffen und der Skipper muss raus um zu schauen, dass dabei keiner über Bord geht!

Die Wache heute will kein Ende nehmen. Brot fürs Frühstück habe ich gestern schon gebacken. Ich schreibe schon seit Stunden e-mails, die ich nicht abschicken kann. Komisch. So ohne Internet, hab ich ja kein Problem, ohne e-mail sieht das schon anders aus. Ich warte auf das Licht am Horizont, doch es ist heute bedeckt. Nieselregen hat die RECORD gesagt. Wind gleichbleibend. Still 1481nm, 2665km at 9km/h to St. Helena. Die Crew zeigt noch kein großes Interesse am Logbuchschreiben. Oder am Computer sitzen :-) Ich muss auch mal ne viertel Stunde an die Luft. 20Grad in der Nacht. Wie warm wird es wohl am Tag werden.



  • 04:54
  • 24.03.2010
  • 31°44.37'S, 015°18.19'E
  • Southern Atlantic Ocean
  • St. Helena
  • 20°/1009hpa
  • 18°
  • 15kn/SSW
  • 2-4m

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