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Panik auf der Titanik

Der Skipper

Ich kann ja mal wieder nicht schlafen. Recht? Wegen dem Toggle, der unteren Befestigung der Genua. Der Riss ist deutlich sichtbar und ich überlege schon die ganze Zeit, wie ich das Problem denn nun wieder auf die Reihe bekomme. Keine Ahnung von nix von den Facilities vor Ort frage ich ein paar andere Segler, die schicken mich zu Alejandro, dem hiesigen Ship Chandler. Ich zeige ihm das Foto und er sagt: „Kein Problem. Machen wir Dir. Musste aber ausbauen. Is klar. Oder?“

Der Ruf der Antarktis

Hier in Piriapolis, da liegen sie die Boote die in den Süden gehen. Meist Franzosen, meist Alu und noch öfters groß! Da kommt man sich auf der LADY richtig klein vor. Mein Neid gilt vor allen Dingen einem Aspekt, der Rumpfgeschwindigkeit. Diese Schiff der Franzosen sind allemal 16-20 Meter lang, Racer, mit 8 und 9 Knoten Rumpfgeschwindigkeit. Wenn die 3 Knoten Strömung auf die Nase haben, machen die immer noch 5-6 Knoten, die kleine LADY 3 Knoten. „Alles klar?“ Nun ja, wir wollen ja nicht in die Antarktis und Gegenwind werden wir bei der anstehenden Atlantiküberquerung nach Süd Afrika nur zu 10% haben. Die restlichen 90% teilen sich achterliche und seitliche Winde. Die Strömung ist mit uns. Das passt also schon alles. Neid. Es ist purer Neid – Muss ich jetzt einfach mal zugeben.

Ich verbringe erst mal den Vormittag im Rigg. Dank Maststufen komme ich da easy rauf, Brille auf der Nase, schaue ich mir jedes Terminal einzeln an und vor allen Dingen die Toggel. Doch ich finde keine weiteren Probleme. Zumindest keine, die ich akut lösen müsste. Es weht mit dreißig Knoten und fertig mit der Diagnose löse ich die achterlichen Stagspanner, der Mast fällt nach vorne um und der Traum ist zu Ende. Spass. Sorry. Also ich löse die achterlichen Spanner etwas, verspanne den Masttop mit zwei Fallen mit dem Bugspiet und löse die Genua von dem Toggel. Und siehe da, die ganze Arbeit umsonst. Der Toggel hat einfach mal irgendwann nen Schlag mit dem Hammer abbekommen oder mit der Ankerkette oder sonst was. Daher die Einkerbung. „Der ist vollkommen in Ordnung!“, lasse ich mir von Alejandro bestätigen und auch noch von nen paar anderen ehemaligen Ingenieuren. Klasse. Ein Problem weniger und jetzt vertraue ich auch wieder dem Regmann Rigg.

So, den Tag hätten wir also prima platt gemacht. Außer der Marina hab ich noch nix gesehen, mich hat die Erkältung komplett erwischt. Abends lade ich Marc, der neben uns liegt zum Essen ein. Es bläst weiter und eine Festmacherleine bricht um 22 Uhr. Nachtmanöver. Ich hole ein dickes Manilatau aus der Backskiste. Das bricht nicht. Und ab in die Kiste. Der Heizlüfter läuft. Wir haben Strom. Luxus.



  • 23:00:00
  • 17.10.2010
  • 34°52.4890'S, 055°16.8590'W
  • 0°/0kn
  • Piriapolis, Uruguay
  • Montevideo, Uruguay
  • 19°/1017hpa 6/8 Overcast
  • 15°
  • 30kn/SW
  • 0,25m/SW

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