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Cape St. Andrew

Cape St. Andrew

Nach der schlechten Morgen- oder besser Mittagstimmung wegen fehlenden Wind, frischt es pünktlich um 12 Uhr aus, eine Stunde später gurgelt das Kielwasser, Natale und ich schauen wieder glücklich. Noch 100 Meilen bis Cape St. Andrew. Ab hier geht es je nach Wetter entweder quer rüber nach Mozambique (266 Meilen) oder direkt nach Richardsbay (966 Meilen)... Hört sich einfach an, ist es aber nicht. Der Strom ist gegen uns, 2 Knoten, unser Wind springt auf West, Süd West, auf die Nase. Wir haben uns gerade von der Madagaskar Küste 25 Meilen frei gekreuzt, dass wieder verlieren? Also anderer Bug. Steuerboard. Oh Scheiße. Wir wollen es ja nicht glauben. Kurs 340 Grad, fast Nord, fast Mayotte. Wir sind in einer Einbahnstrasse gelandet. Wenn der Wind gegen uns ist müssen wir kreuzen, doch wir haben noch Gegenstrom und der kompensiert unsere Höhe beim Kreuzen. Wir segeln also im Zickzackkurs auf einer gedachten Linie. Laaaaange Gesichter auf der LADY. Motoren gegen den Strom, der am Kap St. Andre noch stärker werden wird? Mit 200 Liter Diesel? Unsere Loge zeigt gerade mal 130 Meilen. Wir setzten Kurs Nordwest. Maximal gegen den Strom, gegen das bisschen Wind und hoffen auf Wunder.

Endlich wieder auf See. Kein Wind und wenn umlaufend. Fünf bis Zehn Knoten. See keine, Landwind, Seewind, auch nicht mehr und keine Ritter Sport Knusper Flakes für den Skipper an Bord. Wir tanzen zu >>Jamming<< und >>Cool and Loving<<. Kann uns mal jemand nen 200 Liter Drum mit Diesel schicken, damit wir aufhören könnten mit 2,2 Knoten Richtung Westen zu treiben? Bitte. Bitte. Weil, dass es keinen Wind gibt, dass wissen wir schon. Jaja, eigene Schuld und irgendwann werden wir schon ankommen. Wissen wir auch. Noch 100 Meilen bis zum Kap Andres. Letzte Nacht habe ich mir wieder Schwielen gewinscht und meiner Familie einen ungerechten Schlaf beschert. Genua steuerboard, Genua backbord. Immer auf der Suche nach der Briese. Irgendwann morgens um vier zischen schlaftrunkene Wale um uns herum. Neumond, ich kann mir sonst noch die Augäpfel aus dem Hirn schauen, nix zu sehen, nur zu hören und die Wellen neben der Lady. Wie viele es wohl sind? Eine Herde? Nach einer halben Stunde ist das Spiel vorbei. >>Pffttt!<<, höre ich noch übers stille Wasser. Die Genua kitzelt die Lady weiter nach West. >>Bitte kommt morgen wieder, dass ich euch mit Maya bekannt machen kann.<<, flüster ich ihnen leise hinterher.

Die Makrelen, schwimmen um die LADY herum und lachen sich tot über unsere Gummiköder, die mit 2 Knoten hinter uns her schwimmen. Eindeutig zu langsam, viel zu langsam. Es gibt chinesische Nudeln mit Kohl und Karotten. Auch so ziemlich das Letzte was wir an Grünzeug haben.



  • 14:03
  • 23.10.2006
  • 14°58.95S, 046°16.86E
  • Madagascar
  • South Africa
  • 30°C
  • 1-2 NE
  • 0,5

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