Lampenfieber

21:06 Wir sind faul hier, in der Saveuni Bay. In der Bucht gibt es ein altes Beachresort aus den 70ern, in dem kaum Gaeste sind und dessen Miniaturpool wir benutzen duerfen. Suesswasser, so schwer, dass man ohne Schwimmbewegungen untergeht, ein ganz neues Gefuehl. Schon komisch.
Ansonsten taetigen wir unsere letzten Einkaeufe fuer den naechsten Trip, schreiben Berichte, oder sind faul und streicheln unsere Seelen. Jeden Morgen hoeren wir die Segler, die auf dem Weg nach Neuseeland sind, und ueber ihre harten Trips erzaehlen. Vielleicht ist das der Grund, warum wir ein bisschen faul die Seele baumeln lassen, Energie tanken fuer die naechsten tausend Meilen.

Und dann wieder lachen wir ueber uns selbst, was fuer Weicheier wir durch dieses Tropensegeln geworden sind. Eigentlich ist doch nichts dabei, haben wir alles schon gehabt, auf der Nordsee, dem Heimatrevier, und die Thermounterwaesche liegt auch schon bereit. Bald geht es los. Dienstag wird offiziell ausklariert und dann auf das passende Fenster gewartet. Alles kein Problem, oder?

Mit in der Bucht liegen Terry und Bryan aus Canada, wie sie so schoen, sagen Babies, was das Segeln angeht. Seit fuenf Monaten mit dem Schiff unterwegs, immer seekrank und staendig kleine Problemchen mit dem Schiff. Schon komisch, frueher waren wir die Babies, und haben mit grossen Ohren den anderen Fahrtenseglern zugehoert, wenn sie ihre Geschichten erzaehlt haben, und auf einmal hoert man uns zu, fragt um Rat und Geschichten. Man sollte meinen, wir koennten der naechsten Etappe etwas gelassener entgegen sehen. Aber so ist es nun mal. Der Respekt vor der See und dem Wetter verlaesst einen nie, es ist immer wieder aufs Neue spannend. Aber das ist ja auch einer der Gruende, warum wir hier draussen sind.