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Dutzendweise Languste

Dutzendweise Languste

07:04 Seit Jahren schon versuche ich auf alle moeglichen Arten diese Langusten zu fangen und ausser in den San Blas ist es mir noch nirgendwo auch nur ansatzweise gelungen. In jedem Weltumseglerbuch steht es anders und besser drin. Mit oder ohne Mond, bei Ebbe oder Flut, auf dem Riff, in den Spalten, mit dem Haken, der Harpune oder der Hand...

Papa John hat mir den Tip gegeben, nachmittags ein paar Seeigel mit der Machete aufzuteilen und bei Ebbe aufs Riff zu legen, an einer Stelle, die ich mir merken kann. Gesagt, getan und die Hoffnung steigt. Gestern nacht war es dann so weit. Gegen 10 Uhr bei ablaufendem Wasser bin ich zurueck aufs Riff. Mit riesiger Petroleumdrucklampe, 500 Watt in der einen Hand, einem Jutesack in der anderen und dran geglaubt habe ich eh nicht. Normalerweise geben solche Aktionen nur noch mehr Schuerfwunden, die wochenlang brennen und nicht zuheilen wollen.

Bevor ich das knietiefe Wasser betrete ziehe ich mir die Neoprenhandschuhe an und los geht es. Babyhaie kommen neugierig angeschwommen, etwa 60 cm lang und erschrecken mich und sich selber. Ja, ich kann auch boese gucken ;-) Zu meinen Koedern ist es nicht weit. 50 Meter ueber das flache Riff. Ich will es ja nicht glauben, aber das sitzen sie um meine Koeder herum, einfach so auf dem flachen Grund, vollkommen geblendet von meiner Erscheinung, ahem, vom hellweissen, gleissenden Licht der Petroleumlampe. Fuss drauf und Abendessen.

Da ich ja nicht dran geglaubt habe stehe ich jetzt etwas doof und schlecht vorbereitet mit der Leckerei unter meinem Fuss mitten auf dem Riff. Sack mit Maglite (nicht wasserdicht!) in der Linken, Petrolemlampe in der Rechten (auch nicht unterwassergeeignet). Wie bekomme ich jetzt diese kratzbuerstige Vieh mit den scharfen Widerharken auf seinen langen Fuehlern in den Sack? Darueber hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht. Gut das mich keiner sieht! Wieso ist Nathalie eigentlich nicht mitgekommen, frage ich mich und nehme den Sack ueber die Schulter, das Baendsel zwischen die Zaehne (wenn das mein Zahnarzt sehen wuerde) und mit der Linken versuche ich die Languste am Ruecken festzuhalten. Die findet das gar nicht gut und zuckt wild, fliegt in hohem Bogen ein paar Meter weiter und entschwindet im Dunkel der Nacht. Ich stolpere und fange mich noch so gerade elegant mit der linken Hand auf, bevor meine Knie im messerscharfen Riff landen. Uff. Sofort hinter der Languste her. Das Jagdfieber hat mich gepackt. Das dumme Vieh steht auch schon wieder da, schaut in die Lampe. Diesmal geht es in den Sack. Vier mittelgroße Langusten bekomme ich innerhalb von 10 Minuten um die kaputten Seesterne herum zu fassen. Zwei landen im Sack, eine fliegt wieder in hohem Bogen weg und eine hat Eier am Schwanz, die darf weiterleben, wegen der Erbfolge.

Jetzt weiss ich wie es geht und am naechsten Ankerplatz werden wir diese Methode noch etwas verfeinern. Auf jeden Fall gibt es jetzt Langusten satt :-)



  • 07:04
  • 08.09.2003
  • 13°26.65S, 161°51.40'W
  • Suwarrow/Cook Islands/NZ
  • -
  • 30°C
  • SE 3
  • 0

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