• Startschuss
  • Angekommen in Uruguay
  • Adventure Dive im Ankerhafen
  • Abschied von Spitzbergen
  • Jetzt aber mal hurtig ins Loch bevor es Haue gibt
  • Morgens um sechs ist die Welt einfach in Ordnung
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  • Lost Crew Member hat sich gemeldet
  • German Carneval and the verschupfte Skipper
 

American Dreams

American Dreams

Unser Ex-Crew-Mitglied Astrid ist zu Hause und ihre echt hamburgerischen Bronchitis Viren aergern uns auf der Lady. Nathalie steht jetzt immer hustend mitten in der Nacht auf und ich habe die Phase Halsschmerz erreicht. Kein groesserer Wunsch, als Apotheke stand heute morgen auf meiner Stirn geschrieben, aber der supernette Hafenkapitaen hat uns erst einmal davon abgehalten, so dass wir jetzt wissen, dass Jorge am 23ten November, seine Mutter am 25ten, sein Schwager am 26ten, Natale am 21ten Geburstag hat, und ich am 29ten. Uff. Aber nett, der Jorge. Ueberhaupt sind hier alle wirklich supernett. Es kommt naemlich nur zweimal die Woche eine Faehre, der Flugplatz ist wegen irgendwelcher gefaehrlicher Winde geschlossen, alles in allem extrem schlechte Voraussetzungen fuer Besuche von Touristen. Also: Es gibt hier keine. Fast. Bis auf die Yachtis.

Aber zurueck zur Apotheke. Mit dem Aluguer ging es die steile Strasse nach Vila Nova Sintra und dort angekommen war unser Staunen gross. Portugisischer Baustil. Saubere Strassen. Menschen mit blauen Augen und Bankangestellte, die mich fuer einen Betrueger halten und mich meine Unterschrift mehrmals schreiben lassen, immer mit dem Hinweis, dass diese irgendwie nicht viel mit der in meinem Reisepass zu tun hat. Vielleicht wundern sie sich aber auch einfach nur ueber den hellblonden langhaarigen Fahrtensegler vor ihnen und das Passfoto mit relativ dunklen Haaren. Aber zu guter Letzt gab es dann doch das Geld fuer die Halsschmerztabletten.

Auf der Suche nach einem Internetcafe haben wir dann den stellvertretenden Buergermeister kennengelernt, denn ein Internetcafe gibt es nicht, zwischen Wohnzimmercouch und Glasvitrine mit Hochzeitsbildern finden wir uns an einem Compac Presario wieder, der uns den Weg in die Zivilisation ermoeglicht. Es gab keinen Stromausfall, was hier oefters passiert und der nette Moschteus hat uns einfach alleine gelassen. Geld wollte er auch nicht und wir waren lieb, haben keinen Iron Lady Bildschirmschoner auf seinem geliebten Rechner installiert. Aber spaeter dann, wollte er uns auf der Lady besuchen. Klar doch Moschteus.

Und ueberhaupt. An allen Ecken wird uns zugewunken, die Leute gruessen nett, es werden uns die Haende gedrueckt, Lebenslaeufe erzaehlt und Hinweise erteilt. Nur mit den Taxifahrern koennen wir uns nicht einigen und entscheiden uns spontan den Weg zurueck nach Furna, unserem Hafen, via Badelatschen abzulaufen. 7 Kilometer bergab geht es immer mal wieder, eine Halstablette helfen mir den Tag als angenehm zu empfinden. Brava ist wirklich schoen. Die kleinste Insel der Kapverden.

7.000 Einwohner gibt es auf Brava. Und 50.000 in Amerika !!! Bravianer, versteht sich. Welch eine Vorstellung, dass all diese Bravianer auf der Insel leben wuerden. Dazu ist sie nun wirklich viel zu klein.

Auf dem Weg zurueck rauscht der stellvertretende Buergermeister an uns auf seiner 250er Honda vorbei. Tja, dann muss er halt noch ein bisschen warten, weil wir zu Fuss ja doch nicht so schnell sind...

An einem Haus gruessen uns nett eine ganze Fischerfamilie. Alle Familien hier sind Fischerfamilien! Aber. Ein ganzer Sack mit Langusten liegt vor ihren Fuessen. Vater und Sohn kommen gerade vom Tauchen zurueck. Ein Tauch- und Schnorchelfachgespraech entwickelt sich alsbald und die Idee, mit den beiden rauszufahren entpuppt sich allerdings schnell als irrsinnig. Man mag denken, wegen der hamburgerischen Bronchitis oder der akuten Angina in meinem Rachen, aber nein es sind natuerliche Dinge, denn die beiden tauchen ohne Geraet auf 20 Meter Tiefe um diese appetitlichen Tierchen vor dem Tiefenrausch zu bewahren. Unerreichbar fuer das Marlboro-Lady-Adventure-Team. Ich schlage vor, dass wir mitkommen und mit Pressluftflasche bewaffnet Photos von den Beiden beim Apnoetauchen machen, wenn den alle wieder gesund sind. Der Vorschlag wird angenommen. Die kleinen Tierchen lassen wir erst einmal, wo sie sind. Unser Geldbeutel ist erst einmal fuer die Verproviantierung, zum Thema drei Wochen auf dem Atlantik, reserviert.

Am Kai wartet schon der stellvertretende Buergermeister um uns auf der Lady zu besuchen und wir haben die Betten auf der Lady nicht gemacht. Was soll er bloß fuer einen Eindruck von den deutschen Fahrtenseglern bekommen?

....und jetzt liegt er im Bett, der arme Micha, mit Schal um den Hals und wartet auf seinen Tee...vielleicht schreibt er die restlichen Ereignisse des Tages ja morgen nieder. Ist eh viel zu viel auf einmal.

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  • 18:47
  • 08.11.2001
  • 14°53.26'N, 024°40.73'W
  • Porto da Furna/Brava
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  • 28,9°C
  • 1-2 NE
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