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Im Chemohimmel. Tag -7

Was mich begeistert

Da ist ja schon wieder. Der Wnuk. „Knust Bar Knust Bar Mäuschen, wer knabbert an meinem Häuschen.“ Bei mir ist es ungefähr 1L Busulfanlösung. Ich leg mich mal vorsichtshalber hin, schließe die Augen, setze meine Kopfhörer auf und lass mich mit leichter elektronischer Musik berieseln. Ich habe mein iPhone bei mir, schreibe einen kleinen Broadcast Absatz und schicke den in Englisch, Spanisch und natürlich Deutsch an meine Freunde, die immer wieder nachfragen wie's mir dann geht. Mir gehen halt die Antworten aus. „Ja es geht mir gut. Nein die Behandlung hat sich …wieder verschoben…“

QTVLM, heißt dieses kleine französische Programm, dass ganz oben in meiner Lieblingsliste der MARLIN Navigationssoftware steht. „Ja wie geil ist das denn! Die haben es tatsächlich geschafft und die unter bekannten CM93 See Karten in ihr Programm zu integrieren“ Damit mausert sich QTVLM, von einem Multitoopl für Wetter- Diagnose und Vorhersage, mit definiertem GRIB File Abruf auf verschiedenste Open Source Ressourcen, die allen anderen Wettermodellen entsprechen nun zu einer weltweit abdeckenden Navigationssoftware. Alles für eine freie „Donation“. Ist natürlich vorinstalliert auf dem LunaPCmini. Leider ist es mir noch nicht gelungen das Programm unter Catalina OS 15 auf dem MAC zu installieren.

Ich habe erwartet dass es mir am ersten Tag meiner Chemo schlecht geht. Nicht richtig schlecht. Aber eben schlecht. Als die erste Chemo durch den Schlauch, durch meinen Hals, igitt, mein Körper geflossen ist, passiert erst mal gar nichts. Ich muss zusätzlich noch Tabletten nehmen, gegen elliptische Anfälle, Phenytoin. Die Anfälle hat es noch nie gegeben, irgend jemand schlaues hat die aber zur Vorschrift gebracht. Vielleicht hat es die Anfälle noch nie gegeben, weil man immer diese Pillen dazu gibt. Bei Pille muss ich immer an Pille aus Raumschiff Enterprise denken. Der hatte so ein Gerät in der Hand, Damit konnte ja alle Krankheiten diagnostizieren und auch heilen. Als kleiner Junge fand ich das schon immer total genial. Ganz soweit ist Doktor Helge aber noch nicht. Ich muss ihn freundlich darauf hinweisen, dass ich zu hören kann, aber nicht mehr verstehen was er da sagt. Manchmal gleitet er sanft ab. Mit meinem Haus Doktor Pelle, der Helge auch kennt, haben wir ihn mit Miracolix aus Asterix und Obelix verglichen, natürlich nur Spaß. Doktor Helge ist halt schlau, immens schlau, deshalb schreibe ich jetzt auch gerade hier, sonst wäre ich schon längst tot, vielleicht schon wieder geboren auf einem anderen Stern, in einer anderen Galaxie. Nathalie ist auch schlau. Nathalie und Dr. Helge verstehen sich auch, wenn ich nur noch Bahnhof verstehe.

Später am Abend ruft Stefan von der MARLIN an. Erster Abend ohne Gäste, nach drei Wochen, jetzt fällt er ganz tief in ein Loch und weiß gar nichts mit sich anzufangen. So sehr er sich auf diesen Moment gefreut hat, umso sehr fühlt er sich auch plötzlich auf diesem Riesenschild: Allein. Ich kenne das Gefühl, ich kenne das Gefühl ganz genau, und was hast du jetzt mit mir sprechen will. Nachdem er jetzt drei Wochen erklärt, erklärt, erklärt, und noch mal erklärt hat. Jetzt hat er eine Woche keine Gäste. Und dann kommen neue Gäste, Freunde heißt es auf kubanisch. Und dann fängt der wieder an zu erklären, wie die Toilette funktioniert, was man darf und was man nicht darf. Was gut und böse ist. Ja. So ist das. Das hast du alles sehr gut gemacht Stefan. Hat er auch. Die MARLIN hat ihm die volle Breitseite gezeigt. "Wenn du mich Segeln willst, dann musst du es wirklich wollen."

Natalie fällt auf dass, wir dieses Jahr gar nicht zum Autorentreffen von Delius Clasen Verlag eingeladen sind. Komisch, Sind wir schon abgeschrieben? "Unsere Bücher werden doch gar nicht mehr verlegt, Ob es daran liegt?" Sind das die Rules?ich schlucke runter was ich denke: Die wollen keine Leukämie Glatzkopf am Tisch. Das dämpft die Laune.


Mitsegeln auf der MARLIN!

Atlantiküberquerung West - Ost 2020. Sichere Dir Deinen Platz.

CREW 63 Cienfuegos Cuba - St. Martin 22.02.2020 - 17.03.2020
CREW 64 Atlantik Crossing Leg 1 St. Martin - Bermudas 11.04.2020 - 30.04.2020
CREW 65 Atlantik Crossing Leg 2 Bermudas - Azoren 09.05.2020 - 28.05.2020
CREW 66 Atlantik Crossing Leg 3 Azoren - Europa 01.08.20 - 20.08.2020

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Wie man sieht, geht es in vier Schritten, die Engländer nennen das Legs, durch die karibische See von Kuba über Jamaika in die Dominikanische Republik und nach St. Martin. Für diesen sportlichen Törn über gut 1.000 Meilen mit Skipper Stefan, musst Du absolut seetauglich sein. Nix für Anfänger. Von dem Törn wirst Du dann noch Deinen Enkeln erzählen. Angekommen auf St. Martin, ist es schon eine Wonne Rene kennenzulernen. St. Martin: Ein guter Platz um Reparaturen durchzuführen, sich für den kommenden Törn zu verproviantieren. Hier ist das Zentrum der karibischen Yachtindustrie. Man kommt einfach von Europa mit dem Flieger nach St. Martin. Zu sehen gibt es auf St. Martin nicht so viel. Da ist man an einem Wochenende rum. Mit Rene als Führer ein echter Spass. Vor St. Martin zu den Bermudas sind es 850 Meilen. Wofür drei Wochen? Entweder man muss ein paar Tage auf günstigen Wind warten oder man kann eine Woche auf den Bermudas sein. Die Bermudianer sind extrem entspannt und ich habe selten eine Insel besucht, die es so in sich hat. Klima, Kultur, Land und Leute. Passt einfach. Sollte man einfach mal gewesen sein.

So. „Anker Auf.“ Endlich geht es los. Die Schapps sind voll, die Dieseltanks auch, mit zollfreiem Treibstoff. Auch wenn es eine Flaute erwischt, würden wir quasi mit der Strömung und unter Motor bis auf die Azoren kommen. 1.789 Meilen liegen vor uns. Der logische Weg. Erst einmal machen wir weiter Nord um günstige Winde aus West zu bekommen. Nach der ersten Nacht auf See, legt sich die Aufregung, die Transat Blase legt sich über unser Schiff. Weich drückt der Wind den Mast auf die Seite, lässt das Schiff krängen. Was für ein tolles Gefühl. Wer einmal dem Rausch einer Atlantiküberquerung verfallen ist, will es immer wieder. Es ist wie eine Droge. Ein Einrumpfboot ist das bessere Schiff für die Transat. Du vertraust dem Schiff, schon nach wenigen Stunden, nach der ersten Nacht auf See. Du merkst, wenn der Wind zu stark wird oder zu schwach ist an der Neigung des Mastes. Nicht zwei Rümpfe kämpfen gegen unterschiedliche Wellen und die Bewegungen sind abrupt, so wie bei den Katamaran Platzmonstern, die an den Ankerplätzen der Karibik in der Mehrzahl sind. Hier auf der West-Ost-Transat sind Schiffe unterwegs und Du bist dabei… Morgen geht es weiter… Wer mit will, schreibt mir an [email protected]



  • 22:00:00
  • 10.01.2020
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