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Langsam wird es hektisch

Langsam wird es hektisch

Aus der Bilge kann man jetzt wieder essen. Statt Ursachenbekämpfung und wochenlanger Werftaufenthalt hab ich mich erst mal für eine neue Bilgenpumpe im vorderen Tiefpunkt des Schiffs entschieden. Natale meint, dass es gar nicht irgendwo undicht ist, sondern nen bisschen am Ankerkasten, nen bisschen an den Luken, nen bisschen an den Fenstern, bei Kurs gegen den Wind oder Schiff unter grüner See, ja da sammelt sich das da halt in der Bilge.. Is ja auch gar nicht so schlecht gedacht. Nun kontrolliert vielleicht der Berufskipper als aller erstes, nach 12 Tagen auf See, endlich angekommen in Whangarei, Neuseeland, pflichtbewusst, getreu seiner militärischen Ausbildung und Disziplin, die Bilge. Wir schmeißen den Anker, lassen das Dinghy ins Wasser und gehen erst mal Steak essen und Bier trinken. Dann am nächsten Tag haben wir wichtigeres zu tun, als die Bodenbretter zu liften, sprich, alles zu spät... Jetzt gibt es nen Schalter, wenn wirklich was reingekommen ist, kommt das an der Spüle raus, kein Eimer mehr, kein Aufnehmer und Bilgenkontrolle getan in 12 Sekunden. Problem an der ganzen Sache ist nämlich Folgendes: Im Hafen nach lecken Stellen suchen ist immer eins, auf See was komplett anderes. Es leckt ja erst bei entsprechender Schräglage, wenn die Wellen über das Deck schwappen, 25 Knoten auf die Nase, vier Meter Welle, der Bugspriet in die See taucht und die Crew zumindest am ersten und zweiten Tag recht blass im Cockpit mit ner Tasse Tee zum festhalten sitzt. Das ist dann genau der Zeitpunkt um nachzuschauen. Sorry. Ich nicht.. Nicht freiwillig gehe ich dann runter, reiße die Bodenbretter auf und folge dem Weg der Tasse Wasser je Stunde auf dem Weg in die Bilge, liege in der Bugkabine und kotze mich nach zehn Minuten frei. Der Schalter für die Bilgenpumpe ist da echt eine Innovation und unserer Reparatur traue ich ohne weiteres zu das Problem erst mal bis zum nächsten Werftaufenthalt, wahrscheinlich sogar noch mal um die Welt.

Ich schwinge. Ist auch viel anstrengender als geplant. Die hundert Kilo auf den Krücken durch die Marina zu schwingen, zum Auto, in den Supermark... Aber Hallo! Hoffentlich gibt das nicht nen Belastungsbruch (Man nennt es auch Marschbruch) in den Schultergelenken ;-) Aber sportlich ist es fast wie Joggen, es wird mir zumindest richtig warm dabei.

Patrik kloppt fleißig Überstunden, damit wir zu Potte kommen. Mein Knie straft mich direkt wenn ich auch mal was tue, hier schleife, dort streiche.. Und ausruhen. Schmerzen. Ich nehme das mal als Zeichen, dass Belastungen jeglicher Art nicht positiv zum Heilungsprozess beitragen, setzt mich in die Ecke uns sage Patrik was er zu tun hat. Der arme Kerl. Das erste womit ich ihn heute beauftrage ist mit einem Stück Kernseife und eine Bürste in die Marinadusche und mindestens Füße waschen. Danach stinkt es wieder nach Farbe und Verdünner und nicht mehr nach Schweißfüßen im fortgeschrittenen Stadium.

Sonntag. Gestern schon hat hier noch mal der Sommer eingesetzt. Es wehrt ein heißer Wind aus Norden, richtig heiss und die Temperaturen steigen auf über 28 Grad. Sonne, blauer Himmel und auf der LADY wird das ganze Wochenende durchgearbeitet. Am Donnerstag schon will ich nach Capetown und vorher ggf. sogar noch mal nach Durban, allerdings mit dem Flugzeug, um eine PACTOR Anlage einzubauen. Mal schauen. Hängt alles mal wieder vom Zoll ab, wie lange die brauchen um mir mein Zeug freizugeben, kann ein Tag dauern, aber auch ohne weiteres WOCHEN!

Wunder geschehen immer wieder. Letzte Tage ist hier ein Zettel von der Post eingeflogen. Ich soll ein Packet abholen. In der Post bekomme ich kein Packet sondern ein Formular. Unser Wetterfrosch schickt Bücher und CD’s. Die Amtsleiterin fragt mich was in dem Packt drin ist. Ich zeige auf den Lieferschein. Da steht: Geschenk. Also Geschenk. Wie Geschenk? Ja. Geschenk. Und bei Geschenken weiß man doch eh nicht was drin ist. Das Packet habe ich immer noch nicht. Nur Formular ausgefüllt und zurück geschickt. Das ist Südafrika wie es leibt und lebt. Poldy hat das Packet im Dezember 2006 oder Januar losgeschickt.



  • 18:43
  • 06.05.2007
  • 34°02.49S, 025°02.65E
  • Knysna/Süd Afrika
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