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Kitschig bis zum Umfallen

Farbenexpedition

Gestern war Andrés großer Tag. Wind a la carte. Zwanzig Knoten. Ich suche und finde Lieselotte, mache André & Lotte miteinander bekannt. Ganz so einfach geht es nicht, wie ich mir das vorgestellt habe, denn André braucht meinen 15er Kite. Is halt ne Kante der André. Lotte wiegt vielleicht 50kg und kann weder André halten, noch den 15er Kite, sie hat gar keinen 15er Kite. Also leihe ich (ungern) André meinen 15er Kite. Letztendlich eine sprachliche Barriere macht es sinnvoll, dass ich mitkomme. Kite Assi. Oder so. Ich stehe neben Lotte und André lernt Kleinigkeiten, die ihm noch fehlen um mit dem Kite wieder dort anzukommen, wo er los gefahren ist. „Du musst die Kante betonen.“ „Zieh Dich nicht an der Bar auf Brett, die ist nur da um den Kite zu steuern.“ Und so weiter. Ich übersetze und mit einem großen kite board und Lottes Geduld fährt André nach einer Stunde schon passable Hin und Her. Lotte lacht: „Er macht das sehr gut“ und klatscht in die Hän de.

Bei der zweiten Stunde bin ich nicht mehr dabei. Ich habe die Pause genutzt, um selbst ein bisschen Kiten zu gehen. Der Wind für die nächsten Tage ist nicht allzu dolle. André macht das gut und ich bin froh nicht die Verantwortung zu haben, falls was doch was passiert. Passiert aber nichts mit André. Aber mit mir. Am Abend falle ich einfach so von Bord der Thalassa ins Wasser, samt meines iPhones in der Hosentasche. Was für ein Schreck für mich selbst und für alle anderen. War wohl nen bisschen viel in den letzten Tagen.

Das war Gestern und nach einer Nacht tiefen Schlafs beginnt ein neuer Tag. Neuer Tag, neues Glück. Der Wind geht aus und auf den Roques zeigen sich die ersten Zeichen vom Winter. In den Hurrikan Monaten September bis November hört der Trade Wind auf in seiner gewohnten Stärke zu zu blasen. Gewitterwolken bauen sich hoch um die Rockes auf. Es blitzt und gewittert, fantastische Sonnenuntergänge, Farben wie nur Gott sie an den Himmel malen kann. Wenn der Wind weg ist kommen die Mosquitos aus den Mangroven und suchen nach Blut. Mitten in der Nacht verlegt ein Katamaran, der zu nah an den Mangroven lag. Bei uns verläuft es noch relativ entspannt. Manuela scheint süßes Blut zu haben. Die Arme.

Unsere Abfahrt nach Curacao naht und ich schlage am Mittag vor, durch das Blau der Riffe nach Cayo Sardenia zu verlegen. Dort gibt es keine Mosquitos. Es ist eine kleine Sandinsel, 50 Meter lang, hinter der man seinen Anker legt, um quasi mitten im Meer der Farben Türkis und Blau und allen Zwischentönen die Seele baumeln zu lassen. Eigentlich DIE MÖGLICHKEIT um Nikes Drohne in den Himmel steigen zu lassen und DAS PHOTO zu machen. Leider hat Nike wohl ein technisches Problem und muss den Flug abbrechen. Die Welt der Elektronik steht nicht unter einem guten Stern auf diesem Törn.

Ich bin ein bisschen traurig heute. Die Zeit in den Los Roques ist mir viel zu kurz. Es gibt noch so viel zu sehen. Wir gucken grade mal über den Tellerrand ins Paradies. Ich war selbst noch nicht am Aussenriff unter Wasser, hatte noch keine Zeit mit dem Paddelboard durch die Mangroven zu paddeln. Ich vermisse die Zeit auf der IRON LADY, wo es zumindest eine zeitlang nur um unser eigenes Leben ging, Nathalie und ich so offen waren für alles um uns herum. Oder ist es nur die positive Erinnerung? Das Schlechte habe ich vergessen? Mit Gästen an Bord ist alles anders, der Tagesablauf, jeder mit seinen individuellen Bedürfnissen. Es geht mir nicht um Schuldzuweisung. Ich bin glücklich auf dem Segelboot lebend, ob mit und ohne Gästen an Bord. Schon allein der Gedanke kein Schiff zu haben auf dem ich leben kann ist schier unvorstellbar.



Mitsegeln auf der MARLIN!

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  • 20:44:00
  • 06.09.2019
  • 11°53.8881’N, 066°36.4243’W
  • -°/ -kn
  • Los Roques/Cayo Sardenia/Venezuela
  • Curacao
  • 30°C
  • 9kn/SE
  • 0,0m

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