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MARLIN macht Nord

Am Wind segeln

Wir verlassen Dominica und machen uns weiter auf den Weg nach Norden. Der Wind bläst stetig mit 5 Beaufort aus Ost. Im Lee der Inseln hat man je nach Höhe der Berge Flaute, dann heißt es also Motor an und schon mal in die richtige Startposition bringen, wenn der Wind wieder einsetzt. Bei Dominica hält sich das Phänomen noch in Grenzen, also nutzen wir die Zeit um zu Frühstücken und unsern morgendlichen Kaffee zu trinken.

Irgendwann kommt dann die Les Saintes in Sicht, eine kleine Inselgruppe, bestehend aus zwei bewohnten Inseln und mehreren kleinen unbewohnten. Aus der Ferne ist kaum ein Haus zu sehen, geschweige denn irgendwelche Cruiseships, wie es so oft bei den größeren Städten in der Karibik ist. Wir segeln von Süden zwischen den ersten Inseln hindurch und erspähen dann doch wieder zwei kleine schwimmende Städte, irgendwie ist man vor den auch nirgendwo mehr sicher. Nachdem der Anker geworfen ist, ist Marco drauf und dran seinen Kite auszupacken, zuerst versuchen wir vom Schiff aus einen geeigneten Strand zu finden zum Starten, dann ist Marco doch überzeugt, dass das ja auch vom Heck der Marlin klappen muss. Also Kite aufblasen, Leinen hinterm Schiff auslegen, Klamotten an und auf geht's. Der erste Versuch scheitert an unserm alten Nylonseil, an dem der Kite befestigt ist und einer kleinen Schlaufe in den Leinen. Erst scheint alles ok zu sein, dann startet der Kite, voll durch die Powerzone und die UV-geschädigt Nylonleine reißt. Ende vom Lied, schnell ins Dinghy und schnell hinterher. Eine Stunde später beim nächsten Versuch klappt dann alles, aber der Wind hat deutlich abgenommen, also strandet Marco eine halbe Meile weiter draußen auf einer Insel. Nach der Aktion ist es Zeit für ein Sundownerbier.

Zur Abendstunde machen wir uns auf in das ca. 4000 Einwohner große Dorf. Kleine Gassen, Restaurants und einige Boutiquen schmücken das Zentrum. Autos gibt es hier keine, nur Roller und Fahrräder. Ein Ort an dem ich gerne länger bleiben würde. Wer erst so spät wie wir in die Stadt kommt, muss damit rechnen, dass die Restaurants bereits ausgebucht sind. Reserviert scheint hier fast verpflichtend zu sein. Im Endeffekt landen wir in einer Seitengasse, in einem Sandwichladen. Für den Preis, den wir dort alle zusammen bezahlt haben, hätten wir in den anderen Lokalitäten wohl nur einen Hauptgang bekommen.

Am nächsten Tag starten wir zum Sonnenaufgang, denn es liegen 80sm vor uns nach Montserrat. Auch hier wieder das Problem, dass im Lee der felsigen Basse Terre quasi kein Wind ist. Mein Plan: erstmal schön weit Richtung Westen, um dann irgendwann Kurs Nord Richtung Montserrat mit 15 Meilen Abstand zu Guadeloupe einzuschlagen. Es ist ein Versuch. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, denke ich mir. Guadeloupe im Osten zu passieren, wäre zwar auch eine Möglichkeit, die wäre aber mit 30 Meilen aufkreuzen verbunden und ein klarer Fall von Nachtfahrt. Es stellt sich heraus, dass wir einen guten Kompromiss eingegangen sind. Wir kommen zwar trotzdem in den Windschatten des großen Bergmassivs im Süden der Insel, Motoren allerdings nur knapp 10 Meilen und haben dann schon wieder Segelwind gen Norden.

Die aktive Vulkaninsel Montserrat erscheint im Dunst. Mit Ehrfurcht erblicke ich das monströse Ding. Über der Insel türmen sich dunkle Wolken auf, Häuser sieht man keine. Der letzte Ausbruch 1997 hat die Hauptstadt im Südwesten der Insel komplett zerstört. Selbst mit zwei Meilen Abstand, hat man das Gefühl gleich auf die erstarrte Lavamasse aufzulaufen. Als wir näher kommen, sehen wir die aufsteigenden Dämpfe. Wer hier wohnt muss sich irgendwie damit abgefunden haben, auf einer tickenden Bombe zu sitzen.

Mit Sonnenuntergang passieren wir das nördliche Kap der Insel und legen uns über Nacht in die nächstbeste Bucht. Weiter geht es nach Nevis. Wieder zu wenig Zeit um an Land zu gehen, der schweizerische Segelverband möchte schließlich Meilen auf dem Papier stehen haben.

Skipper Jan



Mitsegeln auf der MARLIN!

CREW 53 Antigua - Martinique
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CREW 56 Kite & Sail Expedition Grenadines
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  • 10:45:00
  • 10.03.2019
  • 18°04.4751’N, 063°07.3667’W
  • -°/ -kn
  • Dominica
  • Antigua
  • 26°C
  • 25kn/E
  • 0,0m

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