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Heimweh

In den Fängen des Azorenhochs!

“Blas in Sicht!“ „Wo? Du willst uns verarschen! Sagst Du nur, damit wir rauskommen.“ „O.K. Dann sag ich eben nicht mehr Bescheid.“ Die Wale sind da. Aber sie kommen natürlich nicht nah ran und nur kurz an die Oberfläche um zweimal ordentlich durchzuatmen und dann wieder abzutauchen. Wer jeden Tag ein paar hundert Kilo Krill braucht um zu überleben, der hat eben besseres zu tun, als uns besuchen zu kommen. Kann ich ja nichts für. Wer draussen sitzt und auf den Horizont schaut, der sieht die Wal Blas Fontänen, die immer wieder in einer Meile Abstand zu sehen sind.

Wir sind flott unterwegs. Heute berichtet Hana stolz wie Oskar: „Was glaubst Du, wieviel Etmal wir in den letzten 24h gemacht haben? ZWEIHUNDERTEINS! Das erste Mal über zweihundert ETMAL.“ Ich grinse sie an. „Ja schön. Nicht?“ In ein paar Stunden werden wir stehen bleiben, dann den Johann starten und töfftöff geht es durchs Hoch übers Meer. Schon den ganzen Tag ist es grau von oben. Das Meer ist grau. Es sieht nach Regen aus. Hochdruckkern. Typisch. Ich liege in der Salonecke mit Kindle App in der Hand. Busuu hat sich verabschiedet. Toller Offline Modus. Ich hab die Portugiesisch Lern App neu gestartet und die fragt mich nach Username und Passwort, folgend mit der Fehlermeldung: Kein Internet gefunden. Tut jetzt auch nicht grade was zu meiner guten Laune dazu. Am Abend geht es weiter runter innen Keller mit der Laune. Via SMS über Iridium fangen mit Nathalie und Maya mit ihrer positiven Lebenseinstellung auf. Mich erinnert das Wetter an regnerische Tage im Limfjord in Dänemark mit der IRON LADY vor 22 Jahren oder so, als wir mit dem Segeln grade begonnen haben. Da war noch alles romantisch so bald man nur auf’m Schiff war und nicht zu Hause in Düsseldorf oder in der Agentur. Alles relativ. Immerschon und Immernoch. Die drei Ralf I’s: Irgendwas Ist Immer!

Meine neue Crew hat jetzt Seebeine. Zwei dank Chemie. Ich kenne sie ja noch nicht so lange. Torsten sagt so was wie: Reden ist Silber und Schweigen ist Gold. Buddy grinst, kaut Kaugummi und schaut auf den Horizont. Jana ist immer gut drauf. Ich lerne Wizard zu spielen. Das Kartenspiel kaufe ich auch. Ist schon auf der Liste. Jana ist eine von denen, die ab und zu eine rauchen können. Genussraucher. Dann tagelang keine. Beim Segeln raucht sie gar nicht. Find ich gut. Macht es für mich einfacher, dem andauernden Nichtraucherabsolvent, dessen elektronische Zigarette (ohne Nikotin) schon Seit dem Miamichannel abgesoffen ist. Jaja. Jeder Jeck ist anders.

Mir tun die Gelenke weh, von der Feuchtigkeit. Gut das ich weiß, dass es an der Algarve kein Azorenhoch gibt. Da gibt es klares blaues Wasser zum Schwimmen gehen und Muscheln in Weißweinsoße. Da wird geankert und der Tag, Tag sein gelassen. Keine Folgecrew. Kein Stress mehr. Ich klopfe dreimal auf den Holztisch, dass alles gut bleibt oder besser wird.



  • 23:59:00
  • 04.06.2018
  • 38°38.7700’N, 019°22.4700’W
  • 94°/ 7 kn
  • Atlantico
  • Sagres / Portugal
  • 21°C
  • 13 kn/ 210°
  • 1 m

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