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Skippers freier Tag
Was geht in Havanna?
MARLIN und CREW44 sind gut angekommen in der Hemmingway Marina in Havanna. Die letzte zwei Tage sind dann immer noch mal anstrengend. Die CREW will natürlich noch den guten Fisch essen, den sie ja auch bezahlt habe, den Wein auftrinken, damit der nicht verkommt und ich stelle mich noch mal in die Küche. Ein letztes Mal für die 44, bereite ich den Pago an Senf Sahne zu. Im Gegenzug scheuche ich die CREW am nächsten Morgen zu beliebten Grundreinigung mit Kärcher übers Deck und mit Feudel durch Schiff. Das klappt für drei Stunden, dann wird gemeutert und damit nicht die gesamte Blüte der Reise nun in Unmut umschlägt, gebe ich mich Punkt 12:00 befriedigt. „Ihr hättet ja auch einfach 150 Euronen bezahlen können und ich hätte alles selber gemacht.“ Tine meint nur, dass ich dann dann sicherlich eine nette Cubanerin engagiert hätte und das bestimmt nicht selber gemacht hätte. Nun. Die leidliche Endreinigung der MARLIN wird schnell in Vergessenheit geraten und die 11 tollen Segeltage und das andauern gute Essen, die Sonne, die Strände, die Rieseninsekten und und und… werden als einer der positivsten Urlaubserinnerungen im Gedächtnis der Crew an diesen Törn standhalten.
Es war wie immer. Den Rest des Tages verbringe ich damit Wäsche zu waschen. Genau acht Maschinen. Ist doch prima so eine Waschmaschine an Bord zu haben. Kaum habe ich ein große Leine um die MARLIN gespannt wird der Himmel stockdunkel schwarz, es fängt an zu winden und ein dickes Gewitter kommt auf. Es gießt in Eimern. Ich verhole das noch nasse Bettzeug, spanne die Leinen durch die MARLIN um die Wäsche im Schiff aufzuhängen. Super Sache so eine Waschmaschine an Bord. Beim nächsten Schiff gibt es noch einen Trockner dazu. Beide Maschinen, so dass sie auch für 220V/60Hz funktionieren und der Generator nicht die ganze Zeit laufen muss. Denn der Landstrom hier hat nicht wie in Deutschland 50Hz sondern 60Hz und damit gehen alle Motoren ganz einfach und schnell: KAPUTTI!
Für alle Crews ist das Privatleben des Skippers immer ein besonders interessantes Thema. Ein debriefing um kontrovers zu besprechen was gut und was schlecht war am Trip, lasse ich mich diesmal nicht hinreißen. Ich merke, dass die CREW das lieber besprechen möchte, wenn ich nicht dabei bin. Ein Skipper unterliegt klaren seeläufigen Vorstellungen. Was er tut. „Du sitzt mehr am Computer als ich das ganze Jahr. Was schreibst Du denn eigentlich die ganze Zeit?“ Eine Freundin in jedem Hafen der Welt gehört auch zum Bild über den Skipper und vieles andere meer. Durch den Verstand werden die Vorstellungen zur Einheit verknüpft und ich will niemanden seine Visionen nehmen. Wenn ich dann plötzlich rasiert, gutriechend aus der Dusche komme, mir mein letztes sauberes Hemd anziehe, das Sonntagsbesteck über die Daumen stecke und mir offensichtlich 50 CUC in die Tasche stecke, ist doch klar was ich mache. Wenn ich dann noch sage: „Bis Morgen!“ und ins nächste Taxi steige ist das Bild komplett. Bilder sagen doch alles.