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Sportliches Segeln mit neuer Crew

Rund Westend Cuba

Meine Familie ist abgereist. Gar nicht schön. „Papa. Du siehst aus, als wenn Du gleich anfängst zu heulen.“ Maya hat Recht. Mir ist kotzübel vor Trennungsschmerz. Erst Mitte Juni werde ich Nathalie, May und Lena wiedersehen, wenn alles nach Plan läuft. Nach Plan. Was heißt das schon? In Portugal werden wir uns sehen und Portugal 3956 Meilen Luftlinie weit weg. Dazwischen Meer. Viel Meer. Viel Wasser. Viel Wind. Viele Wellen. Ein bisschen schaudert mir schon. Mayalena und Nathalie sind sich sicher das ich das easy auf die Reihe bringe. Sicherer als ich.

Tine, Udo, Mariana, Hanspeter und Andreas sind meine neue CREW 44. Ich fange wieder von vorne an alles zu erklären und jeden nach seinen Fähigkeiten und Neigungen in den bevorstehenden Trip zu integrieren. Nicht grade einfach wenn der Wind aus der falschen Richtung kommt. Ich entscheide am Sonntag loszusegeln um Meilen zu machen. Gut 440 Meilen sind in 12 Tagen zu segeln und zu motoren. Eine Aufgabe für sich. Den Anker heben wir bei 27 Knoten Wind, in der Lagune von Cienfuegos bläst es mit Böen um die 32 Knoten. Der Mast der MARLIN neigt sich auch ohne Segel. „Super Segelwetter!“, grinse ich. Eigentlich ist mir garnicht nach Grinsen. Das Cockpit ist voll mit erwartungsvollen, hochmotivierten Mitseglern, die aber die Bedeutung des Wustes der Leinen nicht klar ist. Hier wo ich den Anfang unserer Törns normalerweise bei Windstille beginne, entwickelt sich grade eine sportliche Segelsituation. Kaum sind wir im Channel kommt der stürmische Wind gegen den auslaufenden Strom, eine steile Welle schlägt uns entgegen. „Na super. Wir brechen jetzt mal ab.“ Der Bug zeigt binnen Sekunden wieder Richtung Nord zurück nach Cien Fuegos. Auf dem AIS sehe ich die WYLDE SWAN, ein 45m holländischer Schul-Zweimaster, draussen in der Bucht. Auf Funk antworten die nicht. Na dann eben mit Nachdruck. Ein DSC Anruf wird sofort beantwortet. „Herrliches Segelwetter. Zwanzig Knoten Wind und 1,5 Meter Welle“, wird meine Frage nach dem dortigen Wetterverhältnissen beantwortet. „Ok. Wir setzen das Großsegel als Stützsegel und machen einen zweiten Versuch.“ Der Skipper eines entgegenkommenden Katamaran winkt wild und gibt das Handzeichen für rollende See. Das Wasser an der Einfahrt ist weiß. Johann heult auf und nach einer Meile gegen die heftigen Wellen, ziehe ich mit meiner neuen Crew die Fock raus, falle ab und die Holländer haben Recht. Wunderschönes Segeln hoch am Wind gegen 27 Knoten scheinbaren Wind. Ich verteile die ersten Skopolamin P laster. Bleibt mal besser im Cockpit sitzen und hakt euch ein. Richtig glücklich schaut noch keiner. Mir ist auch ein bisschen komisch. Eine Stunde hinlegen hilft. Gut das ich gestern nicht noch mal aus war zum Feiern. Lust hätte ich schon gehabt. Die Vernunft hat gesiegt.

ZumSchluß geht meine neue CREW 44 Hand am Rad und macht das gut. Wir ankern im Dunkeln vorm Leuchtturm. „Kannst Du noch die Badeleiter rausholen?“ Meine Meinung zu meinen neuen Segelfreunden steigt sich deutlich. Ich schlafe unruhig. Um Fünf weckt mich das Wetter. Der Wind hat auf N gedreht, frischt auf und mit dem Dämmerlich sehe ich den Norder kommen. Eine schwarze Wand. „Andy. Steh mal auf. Ich glaube wir sollten uns mal vom Acker machen.“ 20 Minuten später bläst es wie Hölle, es regnet Eimer und eine fiese See entwickelt sich. Wir laufen ab auf die Südseite von den Cayos Dios. CREW 44 verselbständigt sich. Es wird eigenständig aufgeklart. Kaum ist der Anker im Wasser, steht das Frühstück auf dem Tisch. Gestern noch gestresst und unter Hochspannung entspanne ich mich schlagartig und schreibe endlich mal wieder einen Blogeintrag. Sicheres Zeichen dafür das eine schöne Zeit beginnt. Ein paar wichtige Sachen sind noch zu machen. Dann geht es auch Richt ung Cayo Largo. Es klart auch schon wieder auf.



  • 09:35:00
  • 16.04.2018
  • 21°08.9103’N, 081°07.8655’W
  • -°/ -kn
  • Cuba Cayos Dios
  • Cuba Cayo Largo
  • 28°C
  • 15 kn/NNE
  • 1 m

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