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Patagonien 2020

Scheinbar Einsam

Grade wieder einsatzfähig, werde ich von Fluchtgedanken überfallen. Ich habe den Spanish Water Blues. Eigentlich kann es ja gar nicht mehr schlimmer kommen. Zweimal Leukämie in vier Jahren. Denkste. TIA oder Schlaganfall. Gestern war ich mutig. Bei Sonnenuntergang schnell in den Supermarkt. Da gibt es Elektroeinkaufswagen für die mit Handicap. Ich halte mich erfolgreich an meinem normalen Einkaufswagen fest. So weit bin ich noch nicht. Aber so viele Menschen machen mir Schwindel. Auto fahren geht relativ unkompliziert. Ich schaffe es ins Dinghy ohne ins Wasser zu fallen. Ich schaffe die Einkäufe an Bord. Heute morgen räume ich oberflächig auf. Dann hebe ich mein Eisen aus dem Grund der Lagune. Die Kette ist so bewachsen. Na ja. Wir kacken ja auch alle hier rein und die Häuser drumherum. Wer weiß das schon. Der Wasseraustausch zum Meer durch den Barbara Channel mit 0,3m Tide schafft das eben nicht. Ich muss hier mal raus. In die Fuik Bay ist es etwas über zwei Meilen. Erscheint mir als Ausweg. Ich laufe über das Deck wie ein alter Mann. Stop. Ich bin ein alter Mann. Seemann.

Weniger als eine Stunde brauch ich. Der Eingang der Fuikbay ist betonnt. 4-20 Meter Wassertiefe. Nach links soll der Partystrand sein, ich steuere nach rechts. Fünf Kolonialzeit-Häuser am Wasser. Eine runter gekommene Fabrik. Keine Menschenseele. „Willkommen in Cuba“, blendet mir mein scheinbares Bewusstsein ein. Aus der Pelikan Lagune kommt mir tatsächlich ein Pelikan entgegen geflogen. Den ersten, den ich je in Curacao gesehen habe. Ganz am Ende ein 10 Meter Loch unter Wasser. Genau dahinein platziere ich den ROCNA mit 30 Meter der WÄLDER Kette. „Passt, wackelt, hat Luft!“ MARLIN steht. Ganz allein am hintersten Ende der Lagune. Nur durch ein schmales Stück Korallensteine vom offenen Meer getrennt.

Das scheinbare Paradies gehört mir nicht alleine. Ich weiß, dass weniger als Stunden dauern wird, bis die ersten Jetskis und Motoryachten kommen werden. Segeln ist hier auf Curacao zwar hoch bewertet, aber Jetskis sind viel beliebter. Ohne Führerschein rasen jung uns alt immer mit Vollgas. MARLIN als Endpunkt der Lagune ist der geborene Wendepunkt um mit Vollgas um sie herumzujagen. Die mit je 4x 250 PS bestückten Lanchas direkt hinterher. Also doch kein Paradies. Habe ich ehrlich auch nicht erwartet. Jetzt winken sie auch noch. Ich glaube, die haben da was falsch verstanden.

Ich starte meine Drohne und male ein digitales Bild. Mit Joysticks platziere ich die Kamera in die gewünschte Position. 2011 mussten wir für solche Perspektiven stundenlang Berge hochkraxeln um dann hoffentlich zur rechten Tageszeit zu merken, dass wir die Speicherkarte auf dem Kartentisch liegen gelassen haben.

Wenn nicht all meine Krankheiten, Schicksalsschläge und COVID-19 dazwischen gekommen wären, wäre ich jetzt mit Maya auf dem Weg durch den Panamakanal, um danach links abzubiegen, nach Galapagos, zu den Osterinseln und dann Patagonien von West nach Ost. Montessier hat das geschafft. Bei mir sieht das schlecht aus.


Mitsegeln auf der MARLIN.

Sportlicher Segeltörn mitten durch die Karibische See
Endlich wieder Segelurlaub!

Die Angebote bei HandGegenKoje


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  • 14:18:00
  • 19.09.2020
  • 12°02.7467’N, 068°49.3466’W
  • -°/ -kn
  • Curacao / Fuik Bay
  • British Virgin Islands
  • 31°C
  • E 6kn
  • 0,0m

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