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Mit Pfefferminz bin ich Dein Prinz. Aufnahme im Haus der Kranken.

Einzelzimmer mit Balkon gefälligst?

“Herr Wnuk. So geht das nicht. Erst kommen sie zu spät. Dann vergraulen sie mir meine Assistentin und laufen einfach aus der Aufnahme weg. Sie haben ja immer noch keinen ZVK für die Chemo.“ Ich bekomme grade meinen ersten Chefarzteinlauf. Nur dass die Chefin mich dabei so nett anlächelt, entfernt irgendwie die Ernsthaftigkeit des Anschisses. Ich lächele zurück. Hilfreich. Wir mögen uns ja eh beide sehr gern. Also. So schlimm ist es dann nun doch nicht. Ich bin zurück im Malteser Krankenhaus, mit Blick nach Süden. Einzelzimmer mit Dusche und WC. Direkt neben der SM Station. Was eindeutig fehlt ist ein kleiner Balkon mit drei Stühlen für eventuelle Besucher und eine kleine Küche, die Erlaubnis einmal am Tag in den gegenüberliegenden Supermarkt zu gehen und sowieso überhaupt frischen Salat zu essen. Man kann einfach nicht alles haben. Schreibe ich Blog, fange ich immer mit einem Photo an. Also ich nehme mir die GoPro, ziehe mir ein leichtes T-Shirt über, gehe an die Reeling und springe ins warme, kristallklare Wasser. Irgendwas zum Fotografieren wird sich schon finden. Das jage ich dann durch Lightroom und bei der Bearbeitung fallen mir die Wörter ein, die ich zu Sätzen, zu Sinn oder Unsinn zusammensetzten werde. In meinen 20qm KH-Zimmer fällt das alles etwas anders aus. Ich würde ja gerne die Menschen fotografieren die hier arbeiten, aber das ist nicht so einfach wie auf den Kapverden. Ich kann ja nicht der blutabnehmenden Arzthelferin anbieten: „Komm, lass mich ein Photo machen. Ich gebe Dir dann einen Dollar.“ Und halte ihr dann eine Dollarnote unter die Nase. Das würde bestimmt wieder zu einem Einlauf führen. Da muss ich noch mal drüber nachdenken und einfach mal fragen, mich auch erst mal trauen. Wie schon gesagt war der erste Tag nicht so einfach. Hat schon damit angefangen, dass ich erst einmal drei mal um dass KH herumspaziert bin, weil ich ja eigentlich gar nicht hinein wollte. Also wie nun. Dann saß ich eine Stunde in der obligatorischen Aufnahme, mit den Mitpatienten. In so einem KH geht alles sehr gemächlich zu. Da ich ja ein Weichei sondergleichen in Bezug auf OP’s bin, vor allen Dingen an meinem eigenen Körper und eine OP beginnt bei mir schon mit dem Legen eines Zugang’s, wollte ich dann doch lieber eine Kurznarkose (Dormikum, Propofol). Die Ärztin sah das anders. Ein notwendiger zweiter Arzt war grade nicht vorhanden, das EKG Gerät fehlt. Also dachte sie sich, sie macht das schon ohne. Allerdings ohne mich darüber vorher zu informieren und ohne mein Einverständnis. Nein, ich habe es nicht gesagt: Als sie dann doch anfing mir einen Zugang legen zu wollen, weil ich auf meine Narkose bestanden habe und das eher einer Erdölbohrung in meinem Arm ähnelte, das Blut über meinen Arm lief, habe ich die Chance wahrgenommen, die Mini-OP abzubrechen und mich unbeliebt zu machen. Stinksauer bin ich auf mein Zimmer. Dort warteten zwei MacBooks auf mein Kunst-Verständnis, beide in Kurzzeitnarkose und auf der Warteliste um eine neue SSD, ein neues OS und ein Restore der Daten via Time Maschine Backup zu bekommen. Hat ohne Komplikationen funktioniert.Hat ohne Komplikationen funktioniert. Dabei: Meine Riesen-Pfefferminztasse mit den Schafen. Das beruhigt. Ohmm! Mit Pfefferminz bin ich Dein Prinz.



  • 08:22:00
  • 01.09.2016
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