- Tage voller Glück. BSH und SeeBG Geschichten
- Viehzeug
- Fremder Verkehr
- Angekommen
- Am Kap Hoorn gefangen II
- Besuch bei Edgar
- Second Life: Stop Counting
- Arved springt ins 3,5 Grad kalte Wasser
Fuzzack! Johann streikt!
Auf und weg!
Im Hafen war heute Morgen kein Windhauch. Eigentlich hätten wir bis Dienstag warten sollen, wenn es nach den Wetterprognosen hätte gehen sollen. Aber das Spiel kennen wir schon. Am Dienstag heißt es dann, dass am Freitag Wind ist Und so weiter. Am Nachmittag kräuselt sich das Wasser. Anker auf und los. Nicht grade in bester Verfassung, muss ich zugeben, denn der nette Abend mit Jan und den anderen deutschen Seglern, war mit einem vielen Gläsern guten lokalen Wein gespickt. „Willst Du denn heute Abend in eine Marina?“, fragt mich Jan mit hoffendem Blick. „Nö!“ Eine Stunde später stehen wir auf der Stelle mitten dem Meer mit schlagendem Großsegel. „Komm wir nehmen den Lappen runter!“ Doch auf den Startbefehl, mittels Zündschlüssel, antwortet Johann nur mit einem leisen Klick. Klar, dass ich natürlich sofort die Suppe auf habe. Auch das noch zu meinem dicken Kopf von gestern. Also bleibt der 100qm Lappen oben und ich verschwinde mit Headlamp im Motorraum. „Bestimmt ist die Starterbatterie leer.“ Ich finde zwei lose Kontakte an der Lichtmaschine, was die Sache erklären würde. Aber. Die Starterbatterie ist voll. Der Magnetschalter, der das Starterritzel in das Gehäuse schieben soll macht keinen Mucks mehr. „Komm wir kochen erst mal ne ordentliche Spagetti. Dir steht der Hunger ja im Gesicht geschrieben.“ Der Wettergott schickt uns eine leichte Brise von achtern und so bleibt die Situation erträglich. „Ich hatte eh nicht vor nach Lissabon zu motoren. Sicherheitshalber schließe ich die Starter-Batterie an ein 24V Ladegerät an, aber ohne weiteren Erfolg. „Jan, ich geh schlafen. Vielleicht fällt mir was im Traum ein.“ Gefährlich ist die Situation nicht, denn unsere Energie machen wir mit dem Generator. Zur Fortbewegung haben wir ja, Gott sei es gedankt: Segel! Solange wir das Problem nicht mit Bordmitteln hinbekommen, steht Cascais auf dem Plan. Das sollten wir unter Segeln anlaufen können, ist ein Vorort von Lissabon und dort finden wir am ehesten einen Mechaniker oder notwendige Ersatzteile. 157 Meilen bis dahin. Hoffentlich bleibt uns der Wind erhalten.
Nächste Abfahrtmöglichkeit mit der MARLIN: Derzeit ist fast alles dicht bis September. Dann geht es von Faro nach Madeira. Da sind wieder Plätze frei und von Madeira zu den kanarischen Inseln. Im Oktober kannst Du noch auf den Kapverden mitsegeln. Die Atlantiküberquerung ist ausgebucht. www.marlin-expeditions.com