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Eingeweht und auf die Nase

Nicht grade Hans im Glück

“Dann lasst uns mal den Anker heben.“ Zu Beginn der Zeit mit der neuen Crew liegen wir in Durgerdam vor ROCNA-Anker. Der Anker hält die 40 Knoten Wind, die Kette auch. Nur das Wasser im Markermeer ist zeitweise durch den Winddruck etwas weniger geworden und die MARLIN liegt im Schlick, dreht sich plötzlich nicht mehr in den Wind. Na so was. Irgendwann kommt eine kräftige Böe und drückt uns dann doch in die richtige Richtung.

Ich nutze den Tag um wieder einmal ein paar Dinge von der ToDo Liste zu streichen. Kellerregal reparieren, AIS Buzzer anschließen, zwei Eimer Spitzbergen Kondenswasser aus einer extrem erreichbaren Bilgenecke unter dem Bett der Vorkabine absaugen und das Gefrier-Kühlschrank System von Kristallen befreien... Wir fahren mit dem Dinghy einkaufen bei Albert Hein – Ich muss an Curacao denken. Komisch. Die Crew ist super. Alle helfen, keine Langeweile kommt auf und so bleibt die Stimmung an Bord entspannt. Eine Schweinegulasch, eine Runde Steak hilft über den Frust am Ankerplatz bleiben zu müssen schnell hinüber.

Die ersten 48 Stunden sind aber auch immer hart für die neue Crew. 48 Stunden: Tu das nicht, tue jenes nicht. Merk Dir immer alles wieder dahin zu tun, wo Du es hergenommen hast etc. Immer auf Messers Schneide sich unbeliebt zu machen. Oder denke ich mir das nur? Andreas ist selbst manchmal Skipper, Gordon hat ein eigenes Boot und jede Menge Segelerfahrung. Nur Carmen ist absolut unbedarft. Sie lacht am meisten. Segelerfahrung: Null. Vielleicht gar nicht so schlecht. Sie saugt alles ohne Urteil auf und versucht sich bestmöglich einzubringen um zu lernen, um zu erfahren ob ihr das Segeln Spaß macht. Normalerweise steht sie auf einem Bord und zeigt anderen wie man Wellen runterrauscht. Eine Affinität zum Wasser ist ihr nicht abzusprechen.

Wir verlassen IJmuiden nach hervorragenden zwei Schleusengängen. Perfekt. Mir steht das Grinsen im Gesicht. Mitten am Horizont brechen sich die Wellen an der Hafeneinfahrt. „Ich zieh mal das Groß hoch! Zweites Reff!“ Um die Ecke wäre es schön die 25 Knoten Wind aus Norden zu haben, aber wie so oft, Wind und Welle kommt aus SW. Genau gegen an. Nach zwei Stunden aufkreuzen haben wir 2 Meilen gut gemacht. „Hmm.“ Problem. Für Morgen sind 30 Knoten angesagt, mit Böen auf 40. Auch aus SW, also da wo wir hinwollen. In der Mitte des Kanals ist es noch viel mehr, viel mehr Welle gegen Strömung auf flachem Grund. „Brauchen wir nicht. Wir laufen Scheveningen an!“ Mein Bootsjunge, der schräge Holländer Erik steht in seinem Überlebensanzug am Steuer. 28 Knoten Wind drückt die Reling der MARLIN in die Wellen. „Geht es Dir gut Carmen? Nicht grade Anfängerwetter, was? Sorry. War anders geplant.“ Carmen nickt. Sie hat das getan, was ich ihr geraten habe. „Wenn Du Dich komisch fühlst leg Dich in Deine Koje. Nach ein paar Stunden geht es Dir besser. Versuche nicht gegen die Seekrankheit anzukämpfen, darauf wartet das Biest nur. Ignorieren, ausschlafen ist der richtige Weg.“ In die Marina trauen wir uns nicht. Zu eng, zu voll und zu viel Wind. Längsseits eine Touristendampfers finden wir einen Platz für heute Nacht und morgen. Gegen 30 Knoten Wind – Brauchen wir nicht. Skippers Vorschlag: Crew entscheidet. Allen geht es gut.


Nächste Abfahrtmöglichkeit mit der MARLIN: Derzeit ist fast alles dicht bis September. Dann geht es von Faro nach Madeira. Da sind wieder Plätze frei und von Madeira zu den kanarischen Inseln. Im Oktober kannst Du noch auf den Kapverden mitsegeln. Die Atlantiküberquerung ist ausgebucht. www.marlin-expeditions.com



  • 23:00
  • 26.07.2015
  • 52°05.8232'N, 004°16.0760’E
  • -°/-kn
  • Scheweningen
  • Falmouth
  • 17°/996 hpa
  • SW/25kn
  • 3m

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