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Mond und Micha da – Wind weg

Wir haben es fast geschafft in den Jet Stream

Passage Planning: Bisschen schwer zu erkennen, aber wir stehen 500 Meilen südwestlich der Bermudas. Die Grafik stellt die Winde für Freitag dar. Dann stehen wir ca. 100 Meilen nördlich der Bermudas und da ist dann die Auffahrt zur Autobahn. Bis dahin dürften wir ab Mittwoch Nachmittag erst mal leichten Rückenwind haben. Also ab heute. „Julian, da ziehen wir den Genacker in den Mast!“ Ach, der schläft schon.

Unsere beiden Hübschen interessiert das wenig. Einer der letzten Tage oben ohne ist heute vergangen. Grade abends wird es inzwischen empfindlich kalt, was meint: 24 Grad. Macht denen aber auch nix. „Es gibt ja Decken. Und in Flensburg ist Hochsommer!“ Das Pilothaus ist ihr Platz um den Tag mit Schule, Spielen, Büchern und uns zu verbringen. Überhaupt spielt sich außer Essen und Schlafen eigentlich alles im Pilothaus ab.

Und wie geht es mir? Meine Wache fängt grade an. Der Wind schläft ein und heute tut mir mein Winscharm (Erweiterung eines Tennisarms) sauweh. Also weiß ich, dass er noch da ist. Das Rigg knarrt, die Segel schlagen noch manchmal, in 30 Minuten mehr und dann werde ich wohl wie gestern für zwei Stunden den Motor anmachen, bis dann um drei oder vier ein kleines Lüftchen um die Ecke kommt. Oder auch nicht. Auf jeden Fall hatten wir einen perfekten Am Wind Tag mit 20° Schräglage, immer sieben Knoten+, herrliches Wetter und blauer Himmel. Unvergessliches Segeln. Kein Photo mit der Kamera, aber mit den Augen gemacht. Abgespeichert und für den ganz privaten Gebrauch einsortiert: Atlantiküberquerung 2014 Richtung Azoren, unvergessliche Momente.

Petra: Wie lange dauert denn so eine Atlantiküberquerung? Gute Frage. Also im Moment sind wir ja froh, wenn wir so um die 100 Meilen am Tag machen, weil wir wenig Wind haben und meist auf die Nase. Auf der Autobahn können wir das dann hoffentlich ausgleichen und einen insgesamten Durchschnitt von 150 Meilen pro Tag machen. Also Bahamas – Flensburg, einen Monat reines Segeln.

Sazoo: An dieser Stelle noch mal lieben Dank für Deinen Link.

Etmal von Montag auf Dienstag waren grade mal 82,1 Meilen. Sechs Motorstunden in den letzten vier Tagen.

Delfine zum Sonnenaufgang

Meine Morgenstunden

Nach ein paar Nächsten auf See hat sich der Wachrhythmus eingependelt. Julian übernimmt die Wache bis 12, unterstützt von Micha, der für den Fall des Falles im Deckshaus schläft, von 12 bis 3 ist Micha dran, ab drei beginnt mein Tag. Dafür gehe ich zwischen acht und neun mit den Kindern ins Bett und komme so zu meinen 6-7 Stunden Schlaf. Um drei Uhr morgens gehört dann die MARLIN mir und da vor 8 hier niemand freiwillig die Augen aufmacht, habe ich meine Ruhe. Am Anfang hab ich mich irgendwie durch die Stunden gequält, versucht wachzubleiben, doch seit ich die Wache mit frischem Kaffee und Frühstück beginne, fühlt es sich an wie Tagesanfang und die Müdigkeit bleibt aus. Halbmond und Sonnenaufgang helfen kräftig mit.

Mittlerweile werde ich von alleine um drei Uhr wach, schicke Micha in die Koje und setze mich mit meinem Laptop ins Deckshaus. Da war doch was, wollten wir nicht ein Buch schreiben? Genau. Wenn alle Morgenwachen so entspannt sind, wie im Moment, können wir die Deadline sicher einhalten.

Pünktlich zum Sonnenaufgang höre ich an der Bordwand ein leises Prusten. Drei große Delfine besuchen die MARLIN und lassen sich trotz der Schneckngeschwindigkeit von 3 Knoten zu Kunststückchen inspirieren. Immer wieder dreht sich der größte auf den Rücken, zeigt seinen weißen Bauch und lässt auffordernd die Schwanzflosse schlagen. Die Delfindame Estefanie im Ozeanarium auf den Rosarios hat das immer gemacht, um uns zum Spielen ins Wasser zu locken. Nee, keine Chance Freunde, hier schläft noch alles und wenn mir die MARLIN wegschwimmt, werden sie mich wohl nicht wiederfinden.



  • 08:48
  • 18.06.2014
  • 30°34.0608'N, 74°09.0660’W
  • 20°/6,5kn
  • Nordatlantik
  • Azoren / Atlantik
  • 29,6°/1023.1hpa
  • 26.5°
  • SE/4,5kn
  • 0,5m

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