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Und noch eine Kaltfront

Im Spinnennetz

Katharina und Noah haben sich eingelebt. Jetlag und Klimaschock sind überwunden, so dass wir anfangen können die Gegend zu erkunden. Ich hatte ganz vergessen, in welchem Schneckentempo man vorankommt, wenn die Kinder noch ganz klein sind. Jeder Stein wird umgedreht, jeder Baum inspiziert, an Feuerwehrwachen könnte man eigentlich die Picknickdecke ausbreiten und wenn irgendwo ein anderer kleiner Junge Fußball spielt, können einem die geschichtlichen und kulturellen Hintergründe der Stadt sowieso gestohlen bleiben. Das ist dann eher die Völkerverständigung der direkten Art. Ein Ball ist rund und beim Fußball muss man nicht reden. Damit unsere Mädchen ihre Geduld als Bespaßer nicht verlieren, nutzen wir die Siesta für Schulkinderprogram. Alle zwei Tage gehen die beiden mit ihrer spanischen Freundin nun in ein kleines Atelier zum Malkurs. Pepe und Adrian nehmen ihren neuen Job sehr ernst und kümmern sich mit Hingabe um die neuen Schülerinnen.

Währenddessen behalte ich misstrauisch das Wetter im Auge. Der vorletzte Sonntag mit dem überraschenden Westwind steckt mir noch in den Knochen. Am Samstag tauchte die Kaltfront in Form eines Starkwindgebietes im Yucatanchannel das erste Mal auf. Da haben noch alle abgewunken, doch seit gestern Mittag berichtet auch das lokale Fernsehen über die Front mit viel Regen, Blitz, Donner und Wind bis 45 Knoten. Mit etwas Glück kommt der Starkwind schon aus Nordwest und nicht direkt aus West, wie beim letzten Mal. Gegen ggf. auftretenden Bootskoller verbringen wir den Vormittag am Strand. Die Kinder glücklich, ich mit sorgenvollem Skipperblick auf die dunklen Wolken am Horizont. Einer muss ja schließlich finster gucken.

Zurück an Bord wird die MARLIN rundum vertäut und eine weitere Leine nach Westen zu einem halbversunkenen Piratendampfer ausgebracht. An Land kämen wir nur durch einen Tanz auf dem Seil, denn nochmal möchte ich die MARLIN nicht auf die Mole gedrückt wissen. Mittlerweile bläst es mit 22 Knoten aus Süd und die Welle wird ruppig, die Front selbst ist aber nicht vor der Dunkelheit angesagt. Zeit für einen gebratenen Red Snapper und Salat!

Um 23 Uhr hat sich der Südwind verzogen, eigentlich wollte ich ja die Drehung auf West abwarten, bevor ich schlafen gehe, aber nun fallen wir doch die Augen zu. Dramatische Wolkentürme sind in der Dunkelheit auch keine zu erkennen. Irgendwann in der Nacht wache ich vom Prasselregen auf, die MARLIN ruckelt ein bisschen an ihren Festmachern, mehr passiert nicht. Der angesagte Starkwind mit Gewitter ist wohl vorbeigezogen. Sehr zum Leidwesen Noahs, der hatte sich nämlich schon gefreut auf einen echten Sturm mit Blitz und Donner.



  • 14:30
  • 09.04.2014
  • 22°07.5000'N, 80°27.1594’W
  • -°/-kn
  • Cienfuegos, Cuba
  • Deutschland/Cuba
  • 24°
  • S/22kn
  • 0,5m

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