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Ich bin dann mal weg

Micha auf Europareise

Marina. Wie ich dieses Wort schon hasse. Marina steht gleich mit Problemen. Ich bin ja eher der Ankerlieger. Aber damit die Familie schnell und auch für die Oma kompatibel an Land gehen kann, das Boot, anscheinend sicher, im Hafen liegt und ein Kabel für dauerhaften Strom an Bord sorgt, was tut man da nicht alles. Prinzipiell finde ich, dass ein Boot vor Anker sicherer liegt. Aber wie so vieles ist das Ansichtssache. Jetzt hat die Capitana nicht nur das Sagen sondern auch die Verantwortung. Gut so. Gut, dass es mich und Nathalie gibt, denn weder der eine noch die andere hätten es alleine geschafft, die MARLIN wieder zum Leben zu erwecken. Es ist übrigens nicht der Multiplexer, den die Nathalie meint, sondern der Victron Phönix Multi Plus, Charger und Inverter, den sie da versucht zu verstehen. Nun. Bei den Victron Geräten gibt es eigentlich nicht viel zu verstehen, außer dass man sie An- und ggf. Ausschaltet. Oder doch?

Der Schwede, der unseren seit zwei Monaten reservierten Platz so sympathisch belegt hat, hatte es ja eilig wegzukommen. Wie er das geschafft hat unsere Reservierung am Liegeplatzboard auszuwischen, wer weiß es? Das Boot heißt, „Victory Two“ und ist auch nicht grade klein. So 56 Fuß. Der zweite Sieg. Ganz so siegesreich war seine Abreise aber nicht. Er hat ein großes Hatch aufgelassen und die Sinfluten von Vorgestern haben sein Boot geflutet. Na so was. Kleine Vergehen bestraft Gott eben sofort. Hoffentlich hat es nicht seine Elektronik getroffen. Wäre dann ja wohl eher der verschenkte Sieg. Wie auch immer. Da meinte das deutsche Ehepaar auf der Reinke neben ihm zu uns. „Das Verhalten ist doch typisch für die Eigner von so großen Booten.“ „Aehm, ja, wir haben auch ein großes Boot! Wir sind aber nicht so“, versucht Nathalie zu kommunizieren. So weit zu Marinas.

Das Marinaleben hat es ja nun in sich. Auf jeden Fall kann ich ja superaffentittengeile Kurzwellenradios und PATOR Modems einbauen. Das sind für Jahre absolut verlässliche Anlagen. Aber an einem 220V Ladenschluss, da hört es dann wohl schon mal auf, da scheitere ich dran. Angefangen damit dass die Marina ein amerikanisches Steg- und Steckersystem hat. Die entsprechenden Stecker gibt es aber nicht. Also geht das auf cubanisch. Drähte ab isolieren und reinstecken. Das das nicht zu einer sicheren Verbindung führen kann, ist klar. Mal geht’s, mal geht’s nicht. Ist auch alles andere als professionell. Das dann der Stecker auf der Bootsseite so korrodiert ist, dass man zwar 220V messen kann, aber die Spannung direkt in sich zusammen bricht, sobald man eben den Einschalter des Victrons drückt. Das kann Stunden dauern. Hat auch Stunden gedauert. Bisschen was wissen zum Thema Hertz? Hertz war ja ein deutscher, wenn ich mich recht erinnere an meine Amateurfunkprüfung vor 36 Jahren. Nun. Hier in Pseudo Amerika, Nord- wie Süd ist die Wellenlänge der Wechselspannung 60Hz, in Europa aber 50Hz. Das kann einem egal sein, aber dann geht alles kaputt was einen Motor drin hat. Also alles aus Europa wie Waschmaschine, Föhn, Nähmaschine, Mixer, Bohrmaschine, Kreissäge... Es sei denn auf dem kleinen Aufkleber an der Unterseite des Gerätes steht: 50-60Hz. Auch der geilonito VICTRON Inverter, Lader, macht aus den, 60H keine 50Hz. Noch schlimmer. Ist der Landstrom angeschlossen macht sogar der Inverter 60Hz!!! Haben Nathalie und ich gestern dann mal nachgemessen, weil wir glücklicherweise so einen 35 Euro Multimeter haben, das Hz messen kann. Das steht aber auch nicht in der Victron Bedienungsanleitung. Also? Zum Waschen, Landstrom ab, Generator an. Anker oder Marina? Das entschuldigt alles die arme Capitana, die dann gestern etwas überdreht war. Was man nicht alles für die Oma tut.

Ich mache mich nun heute auf nach Europa. Auf dem Tourneeplan steht Flensburg, Hooksiel, Mallorca, La Rochelle, Schweizer Besuch, Holland und Nürnberg. Alles Kunden, die mir vertrauen und mich gerne sehen, damit ich Ihnen den steinigen Weg durch das Internet-Wirrwarr von selbsternannten „Experten“-meinungen ebne und zu guter Letzt eine funktionierenden Kurzwellenanlage mit PACTOR Modem haben. Ich habe auch noch Spaß daran. Am Reisen, am Arbeiten, am Segler kennenlernen, am Kaptän Blaubär Geschichten erzählen und an glücklichen Kunden. Zwischen den Gigs habe ich Zeit meine Dinosaurier-Freunde, die paar übriggebliebenen zu sehen aber vor allen Dingen auch meinen alten Herren, der immer brav jedes Wort mitliest, was wir hier schreiben und auch schon mal auf die Goldwaage legt ;-) Aber noch was. Ich werde in den Genuss kommen an jeder Ecke Internet zu haben. Meine e-mails und attachments einfach so zu erhalten. Ob das das Leben einfacher und besser macht. Ganz ehrlich: Ich meine nicht. Irgendwie gefällt mir Cuba inzwischen grade besonders, weil nicht sechs Leute am Tisch im Restaurant sitzen und jeder auf sein Wischtelefon rumwischt, sondern alle sich unterhalten, trinken, feiern und essen.

So gleich wird es hell. Noch ein paar Sachen packen und ab in den Bus nach Varadero.

Weiß eigentlich jemand wo ich dieses Bordsteckersystem und die amerikanischen Landstromstecker GÜNSTIG in Deutschland bekomme? Ohne dass ich Stunden vor Google verbringe? Das wäre ja mal echt ne Hilfe.



  • 05:52
  • 16.03.2014
  • 22°07.5000'N, 80°27.1594’W
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  • Cienfuegos, Cuba
  • Deutschland/Cuba
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