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Insel mit Echsen und Eseln

Einsam ist anders

Morgens sitzen wir im Cockpit und freuen uns. Endlich wieder ein rolliger Ankerplatz, endlich wieder ein Ort, an dem wir alleine sind, und nicht schon 4 Masten oder mehr von weitem zu sehen sind. Vor 11 Jahren waren wir das letzte Mal mit unserem Freund Mark hier, haben bei einem Tauchgang einen sicher 200 kg schweren Zackenbarsch gesehen, venezolanischen Fischern ihre Batterien geladen, bei der Motorreparatur geholfen, geschenkten Fisch über dem Lagerfeuer gegrillt. Aber wir waren auch in Eile, hatten Besuch und wollten möglichst viele Inseln auf dem Weg nach Bonaire abklappern. Kann sich eine so kleine, unbewohnte Insel überhaupt verändern? Nach einem morgendlichen tropischen Wolkenbruch, der das Deck der MARLIN gewaschen hat, steht der Landgang an, schließlich befinden wir uns jetzt in Venezuela. Am Generator werden wir abgefangen und zur Kaserne gebracht. Der Commandante, im Fußballtrikot irgendeines italienischen Fußballclubs, schüttelt uns die Hand: No hay problema. Alles kein Problem. Ein junger Venezolaner kommt und nimmt die üblichen Daten auf. Wer, wann, woher, wohin, wieviel Wasser an Bord, Epirb an Bord, Schleppvorrichtung an Bord, Kran an Deck? Das Formular ist dasselbe, wie für die Berufsschiffahrt und es muss peinlichst genau ausgefüllt werden. Lateinamerika eben, Calypso war gestern. Dass wir nicht offiziell einklariert haben, scheint kein Problem zu sein, wir dürfen bleiben, so lange wir wollen. Na, das ist doch mal eine positive Aussage. An der Westküste liegen schon 5 Yachten und zwei Motorboote aus Margarita, werden wir informiert. Wie jetzt? Andere Yachten? Ich dachte, wir wären hier alleine?

Tja, dann gehen wir mal gucken. Langsam tuckern wir die Südküsten entlang, diskutieren an welchem Ankerplatz wir denn gelegen haben, wo der dicke Barsch gelebt hat und müssen feststellen, dass wir die landschaftlich schönste Bucht Blanquillas aus Zeitmangel nie besucht haben. Langer weißer Sandstrand, schwarzes Vulkangestein, unzählige Riffe zum Schnorcheln im flachen Wasser. 5 Segelboote, allesamt französisch, zwei venezolanische Motorboote aus Margarita und ein paar Fischer liegen vor Anker. Einsam ist anders, aber man kann schließlich nicht erwarten, in der Karibik die schönsten Plätze für sich zuhaben. Familien sind auch wieder dabei, doch die Kinder sind jeweils 2 und 4 Jahren alt und da beide Familien von Baby bis Papa nur französisch sprechen, gestaltet sich die Kommunikation etwas schleppend. Maya und Lena schalten in Geschwistermodus und bauen eine Hütte aus Palmwedeln am Strand, während hinter ihnen im Westen die Sonne untergeht. Robinsoidylle. In der Ferne schreit ein Esel. Laut Guarda Costa die einzigen Tiere, außer den urzeitlichen Echsen, die die Insel bewohnen.

Unser Besuch kommt erst am 19. August, 24 Stunden segeln trennen uns von Bonaire, die nächsten Tage werden wir uns wohl nicht weiterbewegen. Morgen kommt das Segelcover aufs Groß und die Gewürze werden wieder ins Regal gestellt.



  • 22:00
  • 10.08.2013
  • 11°50.3139'N, 64°38.8400’W
  • -
  • Blanquillla/Venezuela
  • Bonaire
  • 28°
  • 14kn/E

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