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Schulausflug zur Kakaoplantage

Von der Schote in die Tafel

Die vielen Kinder in der Prickly Bay haben natürlich auch Eltern, und wenn man die ersten paar Abtastungsworte gewechselt hat, fällt das Gespräch unweigerlich auf das Thema Schule. „Are you home-schooling?“ Die Frage ist eigentlich komplett überflüssig, denn wie sonst soll der Stein der Weisen auch in die Gehirne der kleinen Bootskinder kommen. Dennoch ist sie meist der Auftakt für eine längere Diskussion. Ob Fernschule, Calvert School, staatliche Programme aus aller Welt, mitgebrachte Schulbücher oder doch die eigens erstellten Arbeitsblätter, die Probleme sind allerorts die gleichen. Meist fängt es irgendwo in der zweiten Klasse an, wenn das Pensum steigt und Dinge einfach geübt werden müssen. Man kann das Einmaleins noch so gut in Kartenspielen, Sachkundethemen oder Häkelmustern verstecken, es bleibt das Einmaleins und muss gelernt werden. Schweden, Australier, Spanier, Südafrikaner und Neuseeländer, keiner hat das Geheimrezept. Bei uns haben bei zu großem Frust schon immer Schulausflüge geholfen. Weg mit den Büchern, raus auf die Insel. Nach zwei Tagen Vorbereitung zum Thema Gewürze und tropische Früchte machen wir uns heute auf den Weg nach St. Patrick. Dort liegt die 300 Jahre alte Kakao- und Muskatplantage Belmont Estate. Die alte Glocke, die vor dreihundert Jahren die Sklaven zur Arbeit gerufen hat, hängt noch immer in einem knorrigen Tamarindenbaum, doch die Zeiten haben sich geändert. Der heute angebaute Kakao wird hundertprozentig ökologisch, nachhaltig und fair angebaut und weiterverarbeitet. Linda zeigt uns die Anlage. Den Schuppen, in dem die Bohnen in großen Boxen unter Bananenblättern fermentieren, die riesigen Holzbretter, auf denen die Bohnen in der Sonne trocknen, während alle halbe Stunde ein Arbeiter mit nackten Füßen durch die Bohnen läuft, um sie zu wenden. Wir probieren den Rohstoff der Schokolade in allen Varianten, sind uns aber einig, dass das Endprodukt, die Bitterschokolade der Kooperation die beste Variante ist. Die fertigen Tafeln, ob mit 60, 71, 82 oder 100 Prozent Kakao, werden per Segelschiff in die USA und nach Europa transportiert. Oder per Hobbycat auf die Nachbarinseln Carriacou. Das Beste aber an dieser köstlichen Schokolade ist, dass der Skipper sie nicht mag, der steht auf Vollmilch und macht einen weiten Bogen um unsere erworbenen Delikatessen. Unterwegs waren wir mit den öffentlichen Bussen, viel zu schnell, viel zu laut, aber günstig. Einmal rund um die Insel, in den Norden, wo der Atlantik auf das karibische Meer trifft, in den Westen, wo der Atlantik ungebremst an den Felsen und Stränden rauscht und zurück quer über die Insel, durch den dichten Regenwald. Gelernt haben Maya und Lena genug und in der Zwischenzeit ist das nächste Schiff mit Kindern in der Bucht angekommen. Wir gut, dass wir unsere Batterien nicht vor Montag bekommen werden und dass wir für den Außenborder gerade Ersatzteile bestellt haben. Morgen üben wir das Einmaleins, und als Belohnung gibt es Schokolade aus Grenada.



  • 20:00
  • 12.06.2013
  • 12°02.5290'N, 61°45.3860’W
  • -
  • Prickley Bay/Grenada
  • St.Vincent and the Grenadines
  • 30°
  • 12 kn/ESE

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