Freaken & Chillen @ Julian & Lukas

Das Wichtigste an Deutschland sind meine Söhne, da gibt es keine Diskussion. Ist einfach so. Blut ist dicker als Wasser, wie es so schön heißt. Am Freitag Nachmittag komme ich aus der 33°+ heißen Türkei wieder nach Deutschland und finde mich bei Nachtbeginn auf den Rheintreppen. Kalt ist es. Deutschland hat grade 1:0 gegen Portugal gewonnen und neben mir geht die Post ab. Ein Wahnsinniger rennt mit einer abgebrochenen Bierflasche einem anderen Wahnsinnigen hinterher. Welcome Back Home. Aggression flirrt wie heiße Luft über der Altstadt. Endlich kommen meine Söhne und holen Papi da raus, bevor ich Frust bekomme und los geht die Party. Die beiden zeigen mir wie und was grade abgeht in ihrem 28 Jahren jüngerem Leben. Das sind ihre neuen Freundinnen, noch jünger, und Freude an der Kunsthalle, die draußen Musik machen. Julian filmt cool mit der SLR, ich sacke irgendwann durch und um drei Uhr morgens gebe ich auf, packe alle ins Taxi und zu uns nach Hause. Dort ist sturmfreie Bude, weil Nathalie und die Mädels noch in Rendsburg bei Freunden sind. Der Sonntag reiht sich an, mir Frühstücken und chillen am Rhein. Ich werde nüchtern mit den jungen Freundinnen meiner Söhne konfrontiert. Was geht in deren fünfzehnjährigen Köpfen vor? Was erwarten denn die von mir? Muss ich jetzt den coolen Papi spielen, den verständnisvollen Vater oder die Weltumseglerrolle. Upps. Damit komme ich jetzt gar nicht klar. In nur acht Jahren wird auch Maya so alt sein und vor mir stehen als quasi fertiger Mensch. Nun, ich versuche einfach nur ich zu sein. Wenn sie nur einfach auf das „Sie“ verzichten können. Best Friend Guido stößt dazu, im Cafe GoGo geht die Post ab und die ganze Kohle für das Flugticket hat sich schon gelohnt. Deutschland kann so schön sein wenn es selten ist.