- Kühlschrank Intensivstation
- Überwachung pur
- Traeumen. Fuer Charly.
- Vienbenido Sozialista. Cubalike.
- Interview
- Lady in Hoeschen
- Lost Crew Member hat sich gemeldet
- Es passiert einfach zu viel!
Underway to the Horn
Damenbrise aus NW
11:00 Wir sind froh den Motor endlich ausschalten zu können. Eine leichte Brise schiebt uns unter Vollzeug Richtung Horn, besser gesagt zur Carleta Martial. Die Route ist von der chilenischen Armada streng abgesteckt und auf jeder Insel gibt es Beobachtungsposten, die die Boote via VHF anrufen. Von Freiheit ist da nicht viel übrig geblieben. Die Armada macht das recht eigennützig, sie machen das gut, denn die vorgeschriebene Strecke ist durchaus die sicherste für all die besuchenden Yachten und ebenfalls für die Charter fahrenden. So minimiert sich der Aufwand für Rescue Einsätze.Maya und Lena sitzen barfuß und im Pyjama in der Familienkuschelecke und genießen das Leben; heute ist schulfrei, Zeit zum ausgiebigen Spielen. So schön kann Segeln sein, wenn man das richtige Wetter abwarten kann. Hoffen wir, dass es für den Rest weiterhin so bleibt.
Etappenziel erreicht
Sockenlos im Cockpit
20:38 Ein anstrengender Tag liegt hinter uns. Um halb vier aufstehen, Warten auf die Dämmerung, Motoren, Segeln, wieder Motoren. Denn mitten in der Bahia Nassau, der so gefürchteten Straße, verlässt uns mal wieder der Wind. Typisch Iron Lady, motort bei Windstille durch die Biskaya, entlang der patagonischen Küste und durch die Bahia Nassau. Wir nutzen die Zeit, um endlich die Krabbenfalle zu Ende zu knüpfen, während die Kinder unten bei lauter Musik das hundertfünfzigste Geheimbuch basteln. Alle paar Stunden müssen wir uns bei den chilenischen Stationen melden, die allesamt ausgesprochen nett und höflich sind. Alle Sorgen und Bedenken, welche Buchten und Kanäle man nun anfahren darf, scheinen überflüssig gewesen zu sein. Hier draußen sieht man das anders, als in Puerto Williams.
Doch kaum haben wir den Kanal Bravo durchquert und die Schnauze nach West gedreht, um die Isla Maxwell und damit eine westlich von Kap Horn gelegene Bucht anzulaufen, fängt es an zu blasen. Erst 15, dann 20, dann 30, vielleicht mehr? Wir haben ja kein Windmeter, aber die See ist in Sekundenschnelle weiß, nasses Amwindsegelnmotoren. “Sollen wir nicht doch in die Caleta Martial? Gleich hier um die Ecke?“ fragen wir uns. Doch die günstigere Ausgangsposition für die Umrundung und die Tatsache, dass die Kleiner Bär dort gerade vor Anker geht, entscheiden gegen das Abdrehen. Fast zwei Stunden bolzen wir hoch am Wind gegen die einlaufende Pazifikdünung an, Fallwinde düsen die Berge hinunter, im ständigen Wechseln von Wolken und Sonnenschein leuchten die Felsen in wechselnden Farben. Dann endlich haben wir es geschafft, vor uns liegt der Ankerplatz, perfekt geschützt durch drei kleine Inselchen und einen ausgedehnten Kelpwald, das Wasser ist glatt wie ein Spiegel. Die Sonne kommt heraus während wir mit Leinen an der schon fest vertäuten KLEINER BÄR festmachen. Ohne Socken sitzen wir an Deck bei Windstille und stoßen mit Weißwein auf den Trip an. Kap Horn ist Luftlinie 12,4 Seemeilen entfernt. Was für ein Tag!