Zwei von Sieben

Wir haben es geschafft, nach über 40-stündiger Reise sind wir tatsächlich im Yacht Club C.U.B.A. angekommen, allerdings nur mit zwei von sieben, nicht Personen natürlich, sondern Koffern. Das passiert eben, wenn Flüge umgebucht werden. Ein Wunder, dass es überhaupt zwei geschafft haben. Viel Sinnvolles für den allerersten Tag an Bord war allerdings nicht dabei. Schwerwetterölzeug, Schulbücher sämtlicher Fächer im ersten Schuljahr, der Adventskalender, die Ostereierfarben und acht Tuben Kinderzahnpasta. Gut, letzteres ist sinnvoll.

Doch zurück zum Flughafen. Brav stehen wir in der langen Schlange zur Gepäckreklamation und schimpfen, übermüdet nach 13 Stunden Flug, vor uns hin. Endlich sind wir dran.

Wnuk? Ja, den Namen kenne ich, der steht hier auf der Liste. Euer Gepäck steht noch in London. Mario lächelt: Mañana! - Gut, immerhin in London und nicht verloren.

Wir brauchen jetzt eine Adresse von Euch und dann bringen wir die Koffer morgen vorbei! - Aha, das klingt gut.

Und ihr bekommt drei Gutscheine a 35 Pfund, damit ihr Euch Notklamotten kaufen könnt! -Das wird ja immer besser!

Von der 160 kg Last unseres Hausstandes befreit schweben wir mit zwei niedlichen Koffern durch den messerscharf kontrollierenden Zoll, nehmen uns ein Kleinwagentaxi und sind 30 Minuten später auf der Lady. Im Cockpit haben wir Platz, werden nicht von einer Kofferwand angestarrt, die vorwurfsvoll darauf wartet, ausgepackt zu werden. Es ist herrlich. Sämtlicher Zorn auf die British Airways ist verflogen. (Kann allerdings jederzeit zurückkommen, wenn unser Gepäck nicht morgen um 11 bei uns ist.)

Mit der Lady ist alles in Ordnung, wir dürfen an den Steg verlegen und bekommen einen Termin um die Lady aus dem Wasser zu holen für nächste Woche. Die Kinder testen den Spielplatz, wir den Supermarkt und natürlich den Frühling. Seit zwei Tagen scheint hier die Sonne, 25 Grad würde ich schätzen, an den Noch kahlen Bäumen finden sich überall kleine Knospen. Gutes Timing!

Micha wartet mit Rotwein im Cockpit. Gute Nacht.