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The Ackermann Foundation

At Ranita

Die Ackermanns, alias Maria und Mario Supernett, haben mich zum Asado in ihrem kleinen Wochenendhaus eingeladen. Sohn Andre holt mich mit Sonnenscheinchen Schoko am Samstag Vormittag von der LADY ab und los geht es. Schon ein paar Kilometer nach Norden, bis die Hektik von Buenos Aires, abnimmt und sich im im Sande verläuft. Das es sich bei dem Wochenendhaus nicht um eine alte Hütte mitten in der Pampa handelt, war mir ja schon irgendwie klar. Doch das die deutlich älteren Herrschaften das Wochenendhäuschen so stilvoll, einfach und gekonnt einrichten, hatte ich nicht erwartet. Es ist viel Platz da, ich bekomme mein eigenes Zimmer zugewiesen und Hut ab.
Das die Achermanns deutscher Abstammung sind, erkennt man schon am Namen, doch deutsch spricht man nicht. Ist ja auch nicht notwendig. Das sie sich bei den Finanzen nicht so die Gedanken machen müssen um die Einnahmen, sondern eher um das Behalten bei den diversen Bankenkrisen in Argentinien, ist schnell ersichtlich. Doch die Ackermann’s heben dabei nicht ab. Man lebt, dass nicht schlecht und man genießt das Leben. Ich werde quasi als Wochenendsohn integriert. Die Tochter Guillermina, verheiratet mit David in Deutschland, zwei Kinder wollen Ende Mai selber lossegeln, aus Deutschland einmal um die Welt. „Aha“ Und wenn ich das richtig interpretiere hat Guillermina ihren Eltern irgendwann mal unser Buch geschenkt. Ich denke mal in der Erklärungsphase. Eignet sich ja auch gut dazu. Na. Und wenn der Autor schon mal in Buenos Aires ist, dann kann man ihn ja auch mal kennenlernen. Gerne.
Mario zeigt mir seinen Weinkeller, das Asado wird angeheizt und der Tisch gedeckt. Jetzt ist Abfüllen angesagt. Zwei Stunden später bin ich pappsatt. Unterkante, Oberkante, wie wir so gerne sagen. Sitze mit einer Zigarre aus der Dominikanischen Republik und einem Glas besten argentinischen Malbecks auf den Stühlen am Pool und philosophiere mit dem Rechtsanwalt Mario über das Leben. Vater Mario und Mutter Maria aus Leidenschaft, Maria, sind äußerst sympathisch und gehen wunderbar entspannt mit ihren Kindern um. Zwischendurch sitzen alle vorm Fernseher und schauen sich lautstark kommentierend das Spiel Real Madrid, gegen Barcelona an. Ich kann ich meine Wäsche waschen, was ja immer so ein Fahrtenseglerproblemchen ist. Sohn Andre züchtet stillvoll im Hochbeet edle Kräuter im Garten und zeigt mir seinen ganzen Stolz. Ich bin beeindruckt. In vielerlei Hinsicht. Schoko, seine Freundin, drückt mir immer wieder ein Bier in die Hand und es legt sich Dunkelheit über das Land. Kein Rauschen von Motoren, kein Quietschen, kein Tatütata. Wochenende auf dem Land.
Ich bin der erste in der Koje bei den Ackermanns. Auf dem Boot geht man ja früher ins Bett als in der Stadt. Der Wein und das gute Essen tut sein übriges und ich schnarche mit den Fröschen. Die Familie ist noch lange auf. Danke noch mal für die Gastfreundschaft! Der nächste Tag beginnt mit Regen. Doch lange hält sich hier schlechtes Wetter nicht. Ähnlich wie in Südafrika, zieht eine Front über das Land, es pfeift und regnet und dann kommt die Sonne wieder raus. Aus dem Vormittags nach Hause Plan wird nachmittags und als das Auto am Yachtclub hält, ist es schon wieder dunkel. Upps, da liegt ein anderes Boot neben der LADY. Martin und Andreas von der www.nemoofsweden.com liegen neben mir. Wir schütteln Hände, mit ein paar Bier trifft man sich im Cockpit. Die beiden kommen grade aus Brasilien. Direkt von Rio. Immer Rückenwind, bis kurz vor Punta del Este, da hat sie de Front der letzten Nacht erwischt. O.K. Ich schaue nachdenklich. Hmm. Zeit um nach Norden zu segeln? Anscheinend nicht.

Entschleunigt

Gedanken über die Zeit

Wenn so nicht viel passiert und eben doch viel passiert, dann ist es eigentlich Zeit mal was zu sagen. Tue ich aber nicht. Ich brüte. Ich brüte grade was aus. Irgendwo in meinem Kopf, ich sitze auf einem Ei. Was das wird. Keine Ahnung.

Der Argentinier ist nett und zuvorkommend. So wie alle Lations recht oberflächig, aber im Grunde seines Herzens ein netter Kerl. In diesem wunderschönen Yachtclub mit dem tollen Gebäude vermutet man das Leben. Ein genialer Platz. Doch in dem tollen Gebäude ist nur ein bisschen Verwaltung und ein Restaurant, nicht grade mit Sonderangeboten, aber kein Leben. In dem Restaurant trifft sich eher Ü50 und die Gemeinschaft der Fahrtensegler ist nicht existent. Die sind irgendwo anders. „Hmm!“ Kein Vergleich zu Südafrika, wo es in jedem Hafen eine Kneipe gibt, wo sich abends alle treffen. Am Wochenende tobt hier die Regatta, aber als so Nicht Regatta Segler. Schwierig.

Ich treffe Jack, den Franzosen, den ich immer und in jedem Hafen treffe. Aber mein Französisch wird und wird nicht besser, weil ich nämlich lieber mein Spanisch verbessere, als mit Französisch anzufangen. Jacks Englisch ist hundsmiserabel und wird auch nicht besser. Was dabei herauskommt, ist eine ziemliche Basic Kommunikation über das wohin und woher, mit Daumen rauf und Daumen runter. Jack kann meinen Kommunikationsbedarf auch nicht decken ;-(

Ich rufe erst mal Stefan an, meinen 1st Mate, von zwei meiner letzten Trips. Das ist schon mal richtig gut und erfrischend. Leider ist die Flasche Wein nach dem Telefonat fast leer und ich fühle mich etwas beschwingt. Nun gut. Es ist auch schon spät Nachmittags und außerdem bin ich heute schon 5km zu Fuß zur Prefectura gewesen. Habe etwas zum Essen erstanden, Steak war mal wieder das billigste. Und überhaupt. Ich brauchte vulkanisierende Klebeband um die Antenne auf dem Masttop dort oben fertig zu machen. Nen Ding der Unmöglichkeit in dieser riesigen Stadt. Doch auf dem Rückweg von der Perfectura komme ich an einem kleinen Elektronik Laden vorbei. Gehe da rein. Sach, ich brauche vulkanisierendes Klebeband. Greift der OHNE MIT DER WIMPER ZU ZUCKEN! Unter den Ladentisch, legt mir genau das was ich brauche aufn Tisch. „24 Peso Señor!“ Das hat mich ernsthaft beeindruckt. Die Sonne scheint, ich kann mich nicht beschweren. Morgen in den Mast und das Teil wieder dran machen und den Windanzeiger. Damit ich wieder weiß, wo es lang geht. Habe ich grade doppeldeutig verloren.



  • 15:00:00
  • 11.04.2011
  • 34°35.7137'S, 058°21.6455'W
  • 0°/0kn, Berth
  • Yacht Club Argentinia, Buenos Aires, Argentinien
  • Rio de Janiero, Brazil
  • 23°/1008hpa/67%
  • 18°
  • 6kn/SE
  • 0,0m

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