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Abschied
Abschied
Mein letzter Abend in Knysna. Ich räume noch nen bisschen auf, damit die Captiana keinen Schock bekommt, wenn wir alle im Juni wiederkommen. Die Lady bleibt alleine in Knysna liegen. Bestimmt der sicherste Platz in ganz Süd Afrika um sein Boot zu lassen. Nie gab es mehr als 70 Knoten Wind, die Wassertiefe ist 2 Meter, wir können noch nicht mal sinken, 24h Security an der Waterfront. Einfrieren wie in Holland werden wir auch nicht und Johannes, Museumsdeutscher der schon 17 Jahre hier auf dem Boot lebt, macht mal die Luken auf, damit es nicht so müffelt. Ja. Besser kann es gar nicht sein.
Morgen früh um 3 Uhr will ich schon los um früh in der deutschen Amtsstube in Kapstadt zu sein. Deutsche Amtsstube, weil es auf dem Konsulat, eigentlich auf allen deutsche Konsulaten auf der ganzen Welt gleich aussieht. Sicherheitscheck und Panzerglas dominieren in deutschen Konsulaten auf der ganzen Welt gleichermaßen. Drei Schalter, drei Beamte und drei sieben Segment
LEDs zeigen die Beschäftigungsgeschwindigkeit an. Da wird Kaffee getrunken, Papiere sotiert, Geschichten von gestern Abend erzählt. Egal. Wenn man auf der Seite der Wartenden sitzt, braucht man Sitzfleisch. Zwei Stunden sind immer drin. Abgeben muss man eigentlich alles. Kamera, Handy und sich selbst in Form eine Antrags für was auch immer. Mein Pass ist restlos voll. Ich brauche einen neuen.
Etwas zum Wetter muss auch noch mal gesagt werden. Hier ist Winter. Anscheinend ist die Winterdefinition hier anders als in Deutschland. Winter heisst hier, ein Front mit Regen zieht durch, es regnet 6 Stunden, danach strahlender Sonnenschein für eine Woche. Nächste Woche gleiches Spiel. Dafür ist die Sonne dann nachts weg und es wird kalt. 15-16 Grad im Moment. Das war es in Sachen Winter. Könnten sich die Germanen ne Scheibe von abschneiden.
Jetzt hab ich zu viel gelästert. Stephanie, Katrin oder wie auch immer, eine der Beamtinnen nimmt mich in die Glaskabine und vertrödelt sinnlos ihre Zeit mit mir um mir den Bauch zu löchern über unsere Weltumsegelung. Das Wartezimmer wird derweilen immer voller. Wir kommen beim Du an und das Boot ihrer Eltern >>Schnukkelputz<< (Namen von der Redaktion geändert ;-) liegt am gleichen Steg wie die LADY. Ja, was es nicht alles gibt, wie klein die Welt ist.