- Another Day in Paradiese
- Segeln, Arbeiten und Leben unter Segeln
- Große Veränderungen. MARLIN unter Canadischer Flagge
- Estland approached
- Arbeitswut
- Lobster
- Second Life: Tag 40.
- Electric Lady
Markttag
Markttag
Nachdem die Nerven des einzigen Mannes an Bord etwas gespannt waren durch zuviel Weibsbilder an Bord, entschliesse wir uns, ihm eine Pause zu gönnen und den Samstag alleine auf Tour zu verbringen. Samstag ist Markttag und das Stöbern auf Kunsthandwerksmärkten und ähnlichem gehört ja eh nicht zu den Vorlieben des Skippers. Kinder und Oma ins Auto und los geht es nach Segefield. Dort finden sich jeden Samstag im Schatten der Bäume die Ökobauern, Marmeladenkocher, Limonadenrührer, Pfannkuchenwerfer, Spielzeughersteller und Musiker der Umgebung ein. Nicht zu vergessen die Heerscharen von Südafrikanern und internationalen Touristen. Klar, es ist Ostern, ganz Südafrika hat Schulferien und dementsprechend voll ist der Markt.
Aber das stört uns nicht, Maya wuselt eifrig zwischen den Menschmassen hin und her und wir werden bestaunt wie das dritte Weltwunder. Schon ich falle ja auf mit meinem Tragetuch und den zwei kleinen Füsschen, die rechts und links aus den Stoffbahnen schauen, doch dass jetzt die Oma das Baby vor dem Bauch trägt, schiesst den Vogel ab. ;-) Maya geniesst es sichtlich, die Mama ganz für sich alleine zu haben. Und vor allem, dass diese wieder mobil ist, laufen, rennen, hüpfen und auf den Arm nehmen kann.
Um dem Thema der letzten Tage treu zu bleiben, schauen wir uns die Herstellung von Papier aus Elefantendung an, wobei das eigentlich Papier aus geschredderten Akten gemacht wird und nur die feine Maserung aus geriebenen Dickhäuterkötteln.
Nach ein paar Stunden Markt und Mitbringselsuche geht es weiter ins Hinterland. Rechts und links der N2, der Garden Route, zweigen Landstrassen ab die einen ein bisschen mehr von der Gegend sehen lassen. Grünes Weideland mit glücklichen Kühen oder Schafen, Eukalyptushaine, staubige Landstrassen und alte Farmhäuser.
In einem der ältesten Bauernhäuser findet sich heute ein Pub und ein Restaurant. Portland Manor. Auf dem Hügel liegt das alte Herrenhaus, mit Blick auf einen romantischen Teich. Wer das Gelände besuchen will, muss sich beim Pförtner anmelden um die lange Allee zum Hauptgebäude hinabschreiten zu dürfen. Kein Wunder, dass dies ein beliebter Ort für Hochzeiten ist. Auch heute stehen auf der Wiese schleifenverzierte weisse Stühle, ein Altar direkt am Wasser, weisse Blumenbouquets noch und nöcher. Die Braut ist noch nicht zu sehen, dafür hektische Jungfern mit Lockenwicklern in den Haaren, aufgeregte Schwiegermütter und hochbeschäftigtes Personal.
Maya interessiert das nur am Rande, interessanter sind Wippe und Schaukel und letztendlich, der bequeme Kindersitz im Auto, der bei der Rückfahrt über Schotterwege müde Kinder zum Schlafen bringt.