• Winterimpressionen
  • Mi wantem toktok long immigration
  • Chichime
  • Radar doch kaputt
  • Werft: 14. Tag - Abschiedsbericht
  • Moored
Videos
  • Guido und Micha sitzen am Rhein
  • Lost Crew Member hat sich gemeldet
 

STURM

STURM

23:00 Der Südweststurm ist da. Am Nachmittag haben wir noch nett mit den südafrikanischen Seglern an Land zusammengesessen, gegessen und getrunken, da zieht sich der Himmel innerhalb von einer halben Stunde zu, auf dem Weg zur LADY fängt es an zu pfeifen und zehn Meter vor der LADY legt diese sich schräg ohne Segel, wir schaffen es so eben gerade noch mit der 2PS Seekuh und 100 Liter Wasser in Kanistern die Bordwand zu erreichen. Uff. Das geht hier aber schnell. Es pfeift mit bis zu 50 Knoten in Böen und ich tanze auf dem Deck um noch alles mögliche anzubinden, den Ankerkettenstopper zu verlängern, die umherfliegenden Kanister zu bändigen und das ebenfalls fliegende Dinghy hinter der LADY doppelt zu sichern.

Die Südafrikaner haben noch ein Crewmitglied an Land abzuholen und machen wilde Aktionen mit dem Dinghy. Zwei fahren in Badesachen los, der Motor fällt aus, ein anderes Dinghy taucht auf um das erste zu retten. Mit 2 PS Seekuh. Keine Chance. Irgendwie retten sich alle auf die Sandbank, einer schwimmt, die anderen paddeln. Ich kann eh nicht helfen. Muss ja Frau und Kind beschützen. Die LADY legt sich mal auf Steuerbordbug, mal auf Backbordbug in den pfeifenden Wind, aber der Bügelanker hält. Währenddessen fängt der eine der CAT’s an seine Position zu verändern. Der Anker hält nicht. Fünfzig Meter weiter spannt sich Ankerkette wieder. Gut.

Es wird dunkel und es pfeift. An Land flüchtet sich Maya in Mama’s Arme wenn ein Auto zu eng vorbeifährt, im tanzenden Schiff klettert sie den Blistersack hoch und rutscht runter, hat sichtlich Spaß daran, dass alles wie wild wackelt. Wir nicht so. Der Ankerplatz ist nach Süden offen und zwei Meilen Wasser bis zur Landabdeckung. Der Wind pfeift mal mit fünfunddreißig Knoten, mal mit vierzig und bei auflaufendem Wasser mit zwei Knoten baut sich eine unangenehme Welle auf, unser Langkiel lässt die LADY mit dem Heck durch den Wind gehen. Immer wieder. Sechs Stunden später liegen wir gerade im ablaufenden Wasser. Die Welle beruhigt sich und es ist nur noch das Heulen des Windes was mich davon abhält die nächsten fünf Stunden in der Koje zu verschwinden. Bis Hochwasser um vier Uhr, wenn der Tanz mit dem Sturm wieder losgeht.



  • 23:00
  • 05.11.2006
  • 23°21.95S, 035°22.59E
  • Inhambane/Mozambique
  • Richards Bay/Süd Afrika
  • 24°C
  • 8 S
  • 2-3

LOGBUCH ARCHIV

November 2006
M T W T F S S
« Oct   Dec »
 12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
27282930  

Mit dieser Website wollen wir Dir, liebe Leserin, lieber Leser, die Welt und unsere Reise ein Stück näher bringen. Deine Spende hilft uns, das weiterhin zu tun.