und Raeucherfisch

22:00 Und die naechste Stufe auf dem Weg in den kulinarischen Himmel!
Der Tag ist fast windstill, Hochwasser um 16 Uhr, die perfekte Gelegenheit also, um kurz vor Hochwasser ueber das Riff und an die Aussenseite des Atolls zu fahren. Micha verlaesst seine beiden Frauen mit dem roten Gummiboot und geht auf die Jagd. Zwei Stunden spaeter kommt er mit glasigen Augen vom Aussenriff wieder, 40 Meter Sicht, beste Tauchreviere und im Dinghi liegt zudem ein stattlicher Bonito. Wunderbar.
Den Bonito im Eimer und mit Feuerzeug bewaffnet begeben wir uns an Land. Dort haben andere Yachties aus einer Dieseltonne einen primitiven Raeucherofen gebastelt. Eine Klappe unten zum Feuermachen, ein Rost aus Maschendraht und ein Deckel aus Wellblech. Alles Fundstuecke von Strand und der Insel. Wenn das kein Robinsonleben ist. Das Feuer ist schnell entfacht und 10 Minuten spaeter brutzelt der Fisch im Rauch verbrennender Kokosnussschalen. Koestlich. Ansonsten ist naemlich der Bonito schwer zu verarbeiten, das blutige Fleisch schmeckt haeufig leicht bitter, beim Braten wird er trocken und niemand weiss so recht, was damit anfangen. Aber Raeuchern ist die Loesung.

Ich sehe es kommen, bald sitzt Micha im Cockpit und bastelt einen neuen Koeder, um die Fische auch in der Lagune fangen zu koennen. Inspirationen werden schon fleissig von anderen Fischern gesammelt.

Abends laden Ann und Laurent zum Rumpunch an Beach No 3, oder ist es 4? Ein Name wird noch gesucht fuer das lauschige Plaetzchen, das seit gestern mit einer Laterne ausgestattet ist. Ein alter Baumstamm, ein Flaschenzug, eine Druck-Petroleumlampe und schon ist die Strandbar eroeffnet. Langsam begreifen wir, wie die Leute hier Monat um Monat ohne Langeweile verbringen koennen. ;-)