- Geben und Nehmen
- Wieder zu Hause auf’m Kutter
- Sri Lanka querab
- Und Ablaufen
- Landfall Amaru
- Na denn mal guten Appetit Phil!
- IRON LADY segelt wieder
- Liebe zum Meer
Seele baumeln
Seele baumeln
20:10 Nachdem Micha ja mal wieder ein bisschen im Logbuch gejammert hat, dass keiner seine Gedankenerguesse via www liest, versteht, kritisiert oder in den Himmel lobt, haben sich auf einmal so viele Menschen gemeldet, die uns unbekannt begleiten und viel mehr von uns wissen, als wir von ihnen. Danke fuer Eure Eintraege im Gaestebuch. Wir haben es ja schon oefter geschrieben, ein paar Reaktionen im Gaestebuch motivieren wieder ungemein, weiter das taegliche Leben, das Glueck, den Stress, die verlorenen Nerven und gefundenen Freuden zu beschreiben.
Und was gibt es heute? Eine rundum zufriedene Seglerfamilie. Wir fuehlen uns, als haetten wir endlich wieder das gefunden, weswegen wir vor ein paar Jahren losgefahren sind. Ein bisschen demotiviert vom zivilisierten Asien ohne Wind, viel zu vielen Dieselfuellungen, einer Welt der Mopeds, des Laerms und Drecks haben wir fast vergessen, welche Orte man wirklich auf eigenem Kiel erreichen kann. Ein bisschen vorsichtig, aengstlich geworden durch Maya, haben wir versucht, den Indik in Spaziergaenge aufzuteilen, anstatt direkt in die Mitte vorzustossen. Vergessen hatten wir fast, wie es sich anfuehlt im Umkreis von vielen hundert Seemeilen nur Wasser und ein paar Atolle zu haben, kein Internetcafe, kein Geldautomat, kein Geschaeft um die bunten Scheine wieder auszugeben.
Und nun sind wir hier, auf Chagos. Und schon nach zwei Tagen rueckt all das in den Hintergrund. Das Riff, die tosende Brandung in der Ferne, morgens um 6 Uhr durch das Unterholz auf die anderen Seite der Insel laufen und nach Lobstern suchen. Es ist egal, dass sie sich nicht gezeigt haben. Die Farben kurz nach Sonnenaufgang sind alleine den Spaziergang wert. Maya entdeckt jeden Tag ein Stueckchen Chagos mehr, kichert ueber Einsiedlerkrebse, verfolgt die Tropikvoegel mit den Augen und kostet skeptisch ihr erstes Palmenherz. Am Strand laeuft sie konzentriert an zwei Haenden gehalten immer an der Wasserlinie entlang und wenn man nun zurueckblickt, sieht man auf dem Sand zwischen den beiden grossen Fuessen auf einmal ein paar kleine.
Gestern hat Micha einen schoenen Barsch gefangen, der brutzelt nun in der Pfanne in Butter. Jean Luc Ponty spielt Geige, das Baby schlaeft und schoener kann ein Abend kaum sein.