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Traumtaenzer

Traumtaenzer

20:10 Ich mache es einfach Maya nach. Schlafen ist die beste Medizin gegen alles. Schoen an dem jetzigen Abschnitt der Reise ist vor allen Dingen, dass hier kein Schiffsverkehr ist, den man nachts staendig beobachten muss. Also, viel Zeit zum Schlafen.

Der Wind kommt ziemlich auf die Nase. Mit der neuen Fock kein Problem. Die ist etwas anders geschnitten und zieht die Nase der Lady ueber die Wellenkaemme. Die Wettervorhersage ist dumm. Westwind. Wir tun gut daran jede Meile Hoehe zu laufen, damit wir dann mit der Winddrehung hoffentlich Addu erreichen ohne kreuzen. Mal schauen. Koennte klappen.

Der Tag verlaeuft ziemlich schraeg und immer einer passt auf Maya auf. Segeln steht an zweiter Stelle.

Viel mehr ist im Moment auch nicht zu berichten. Sehnsucht nach Landfall. Heute genau zwei Wochen unterwegs. 266 Miles to go.

14:30 Ganz schoen sportlich, wie sich die Lady hier am Wind in die Wellen legt. Echte Turnuebungen fuer die ganze Crew. Maya hat schon richtig Seebeine. Man sollte es kaum glauben, wie stabil sie schon auf ihren krummen Beinen im Cockpit steht und jede Welle mit den Knien ausgleicht. Man koennte meinen, sie hat in ihrem Leben noch nichts anderes gemacht. Aehm, moment mal, hat sie ja auch nicht. ;-)
Den sportlichen Kurs werden wir wohl bis Addu beibehalten muessen, denn der Wind dreht laut Vorhersage schoen langsam mit uns mit in die Richtung, in die wir muessen. Dieses ganze Go west beschert uns einen Umweg von ungefaehr 40 Seemeilen, das ist fast ein halber Tag. Mit jeder Meile erkaempfen wir uns eine minimale Kursaenderung zu unseren Gunsten. Das ist ganz schoen muehsam. Und wir hatten doch gesagt, wir gehen nicht mehr gegenan! So haben wir das nicht gebucht.

Aber, die Stimmung an Bord ist trotzdem ganz gut, die Sonne scheint, das Meer ist blau und Micha kann auch endlich wieder gerade gucken. Es geht aufwaerts, noch 285 Meilen bis Addu.

10:10 Die Capitana fuettert mich mit bunten Pillen, aber so richtig auf dem Damm bin ich noch nicht. Seit heute morgen hat kraeftiger Wind eingesetzt und das nicht aus West sondern aus NNW. Das passt uns gut. Die Lady lauft sechs Knoten und das Ziel rueckt in grossen Schritten naeher. Wird auch Zeit. Die Crew hat keien Bock mehr. Der Bedarf an Segeln ist gedeckt, nen Ankerplatz, das waere doch was. Is nicht mehr weit. 299 Meilen. Drei Tage, oder weniger.

Herwart verleihen wir die IRON LADY Ehrennadel. Das ganze Logbook gelesen. Alle Achtung. Wegens der Frage nach Schwerwettersegeltaktiken musst Du bedenken, dass die See nicht so aufgewuehlt war durch Sturm, sondern durch Stroemungen. Mal abgesehen davon dass wir keinen Treibanker haben, hat der Spuk ja auch nur ein paar Stunden gedauert und wir mussten noch nicht einmal von Hand Ruder gehen.

01:40 Wind, Wetter und Kurs aendern sich nicht grossartig. Mal ist der Wind ausreichend, um gut zu segeln, dann hauen wir wieder den Motor rein und preschen mit Unterstuetzung durch die Nacht. Heute sind wir zwei Wochen unterwegs und so langsam reicht es.
Micha hat sie wohl wirklich ne fette Unterkuehlung geholt bei seinen Naechten im Cockpit und liegt nun krank im Bett. Da wird wohl morgen mal ne Huehnersuppe faellig.
Ich halte Wache, lege mich mit Wecker aufs Ohr und versuche Micha soviel wie moeglich schlafen zu lassen, was ja meist die beste Medizin ist.
So, ich glaube, wir haben wieder genuegend Wind zum puren Segeln und ich kann das Geroehre abstellen. Ein bisschen Stille der Nacht, ein paar Sterne und ne Muetze Schlaf...



  • 01:40
  • 21.03.2006
  • 03°00.58'N, 077°35.04E
  • Indik/Ostseite Malediven
  • Chagos
  • 30°C
  • 2 NNW
  • 1 Schwell

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