Leben unter Segeln

Juergen von den Prinzen kommt jetzt morgens immer um 9:00 Uhr live vom Indischen Ocean. Nach tagelangem schweren Wetter, mit geschlossenen Luken und Niedergang, Brecher die ueber die PETIT PRINCE drueberschwappen, haben die Drei jetzt endlich schoenen Passatwind mit 15 Knoten und leichter See. Auch fuer uns schoen, weil wir uns natuerlich immer gleich vorstellen, wie es fuer uns waere mit kleiner Maya bei schwerem Wetter. Von Neuseeland erreichen uns Nachrichten von uns bekannten Seglern, die den Mast in einem ploetzlichen Sturmtief verloren haben. 55 Knoten Wind und eine fuerchterliche See, so dass die Besatzungen von zwei Schiffen durch Containerschiffen abgeborgen werden mussten. Na prima. Zu guter Letzt hat das Sturmtief dann wohlmoeglich noch eine Yacht im Minervareef versenkt. Viele unsere Freunde waren zur aehnlichen Zeit unterwegs und wir hoffen das sie den Weg nach Fiji ueberstanden haben. Wenigstens hat wohl keiner sein Leben lassen muessen.

Hier auf der Lady stellt sich so langsam der Segelbabyalltag ein. Maya ist immer einen Tag das allerliebste Baby, den Tag darauf das Gegenteil, ein ziemlicher Schreihals, der geschaukelt und beruhigt werden will. Natale hat es ganz schoen schwer. Anstrengende Geschichte. Gut das Mutter Natur es wenigstens so eingerichtet hat, dass die Liebe zum Kind alles wieder ausgleicht. Wir lernen so langsam das gemeinsame Leben, das eine klare Mayalinie hat. Die Vorbereitungen zur Weiterfahrt, Mayas Jungfernfahrt, laufen schleppend, die Skipper kommen dem Arbeitsplan nicht nach und trotzdem, wir geben die Hoffnung nicht auf.

Freund Schemil ist zu beneiden, der mit seiner jungen Tochter auf dem AOK Ball seine Beruhigungsarien vor dem Fernseher verbringt. Ich habe kein AOK Ball und kein Fernseher.