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Cookingtime

Cookingtime

Vierter Tag des Festivals. Alle Muskeln schmerzen von der Tanzerei gestern. Micha nimmt eine Auszeit, faehrt mich an Land und zieht sich zurueck auf die Lady. Wie seltsam, ueberall an Land zeigt sich ein aehnliches Bild, die Frauen sind eindeutig in der Ueberzahl, haben ihre Kapitaene an Bord gelassen.

Macht nichts, denn auf dem Programm steht die Demonstration der Zubereitung von Custom Food, also traditionellem Essen. 10 einheimische Frauen, wie immer oben ohne und im Bastroeckchen zeigen, wie Oma Taro, Maniok, Inselkohl und Kokosnuesse verarbeitet hat. Im Grunde genommen wird alles kleingerieben, an den scharfen Fasern einer bestimmten Pflanze. Weitere spezielle Blaetter dienen als Kochtopf, Wasser wird in Bambushoelzern geholt, Nuesse im offenen Feuer geroestet. Jedes Gericht wird in Blaettern eingewickelt, die zunaechst nach Banane aussehen, jedoch wieder zu einer anderen Pflanze gehoeren. Cary und ich mischen uns unter die Locals und lassen uns verschiedene Dinge zeigen, Das Nachmachen endet in lautem Gelaechter, wir reissen die Blaetter in Stuecke und unsere geriebenen Stuecke sind eher Klumpen, als ein feiner Teig.

Die Maenner indes machen Feuer, ein kleines Stueckchen Hartholz wir so lange auf einem Stueck Weichholz gerieben, bis es anfaengt zu qualmen, ein paar Kokosfasern und schon flammt es auf und der Erdofen fuer Maniok, Taro und Konsorten kann vorbereitet werden. Viele Stunden dauert die Vorbereitung dieses traditionellen Essens und wir in der Ausgiebigkeit nur noch bei speziellen Gelegenheiten angewandt, Reis hat seinen Weg bis hierher gefunden und ist schneller zuzubereiten.

Maniok wird erst gerieben, dann im Erdofen gegart und schliesslich mit einem Stampfer zu einem zaehen Brei verarbeitet. Je nachdem werden nun geriebene Nuesse oder Kokosnuss unter den Teig verarbeitet, das ganze flach ausgewalzt und in Stuecke geschnitten. Fertig ist das Laplap, ein Nationalgericht Vanuatus. Der Geschmack ist nicht zu schlecht, aber die zaehe, fast kaugummiartige Konsistenz wirklich gewoehnungsbeduerftig. Tapfer koste ich jedes einzelne Laplapgericht, da doch die Frauen den ganzen Tag fuer uns geschuftet haben. Gott sei Dank gibt es noch den in Kokosmilch geschmorten Inselkohl, der einfach koestlich ist, und den Laplapgeschmack ein bisschen verdeckt.

Und damit wir nur ja nicht zu frueh ins Bett kommen, stand noch die Probe fuer unseren Abschiedsong auf dem Plan. Als Dankeschoen fuer die Inselbewohner werden die Segler morgen eine neue Version von Jamaica Farewell praesentieren. Die Probe findet, wie sollte es anderes sein, auf der Lady statt. Bob, Cary und ich mit den Gitarren, Thekla mit Knopfakkordeon und Micha mit der Querfloete. Hoert sich schon nicht schlecht an, hoffen wir nur, dass die anderen 50 Segler sich trauen werden, mitzusingen.



  • 21:22
  • 04.09.2004
  • 13°55.01S, 167°26.75E
  • Vanua Lava/Vanuatu
  • PNG/Australia
  • 25°C
  • SE 3-4
  • -

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