Muffensausen, oder was

So. Eigentlich sollten wir nun schon 30 Seemeilen entfernt irgendwo da draussen sein. Sind wir aber nicht. Eigentlich sah alles so gut aus. Micha war im Mast gestern, unterstuetzt von Aisha, der Tochter unserer Kiwifreunde, Rigg in Ordnung, alles gut soweit. Ausklarierungspapiere fertig, Wasser und Diesel getankt, Gemuese im Schrank, gute Laune, Vorfreude auf die See, aufs Segeln, das Blau, die Ruhe und mit jeder Meile steigende Temperatur.
Und dann, heute morgen, meinen die diversen Wettergoetter ploetzlich, dass unser wunderschoenes Fenster leider doch keins ist. Ein Tief sei im Anmarsch, schwupps irgendwo von oben runtergefallen. Von wo fallen die denn, und wer laesst diese daemlichen Dinger fallen und vor allem warum und warum jetzt? Die Seglergemeinde diskutiert sich mal wieder die Koepfe heiss, jeder weiss was, besser sowieso und in diesem totalen Informationschaos verliere ich die Nerven, den Kopf und den Mut. Keine gute Ausgangssituation mehr um zu fahren, ein ungutes Gefuehl im Bauch, dass die Wetterfroesche recht haben. Das macht seekrank, garantiert. Wir schauen uns vielsagend an und entscheiden, erst mal noch eine Nacht abzuwarten. Schliesslich muessen wir noch ganz viel mit all den Erneuerungen an der Lady spielen, da koennen wir keinen Gegenwind mit 25 Knoten nach zwei Tagen gebrauchen.
Die neuesten Karten von heute abend haben das Tief wieder geschluckt. Wo ist es diesmal hin. Katz und Maus, erinnert mich alles an die mails von Rolf von der SCHLAMPE, der das Chaos mittlerweile hinter sich haben muesste und schon seinen Bauch in die Sonne haelt.
Neues Spiel, neues Glueck, die Wetterkarten werden ueber Nacht neu gemischt, wer weiss, wie es morgen aussieht!