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Bootflucht
Bootflucht
22:00 Grund unserer langen Abwesenheit im WWW war der Mietwagen, den wir uns kurzentschlossen in Kerikeri fuer die Sylvestertage genommen haben, um mal ein bisschen das Landesinnere und die Westkueste des Northlands zu erforschen.
Morgens um 10 ging es einen Tag vor Sylvester los, den Kofferraum vollgepackt mit dicken Pullis, Zelt, Schlafsaecke und Isomatte.
Einfach Richtung Norden, immer an der Kueste lang. Gruene Wiesen, riesige Schafherden, wunderschoene Buchten und immer wieder kleine Oertchen am Meer, nun ueber die Feiertage natuerlich rappelvoll. Auch wir sitzen irgendwann mittags zwischen all den anderen, essen Fish and Chips und fuehlen uns tatsaechlich wie im Urlaub, ganz eigenartig, ohne Boot, ohne Lady, ohne Verpflichtungen...
Erstes wichtiges Ziel ist der 90 Mile Beach, ein wirklich fast 100 km langer Sandstrand an der Westkueste. Bei Ebbe kann man den Strand bis fast zum Cap Reinga hochfahren, auch wenn die meisten Mietwagenfirmen das nicht erlauben. Aber zu Micha haben sie nichts gesagt, also naehern wir uns vorsichtig dem breiten harten Sandstreifen, den das ablaufende Wasser zurueckgelassen hat. Der Strand ist wunderschoen, gewaltig. Der Wind weht aus SW mit fast 20 Knoten, so dass eine unglaubliche Brandung auf den Strand steht. Ein Brecher nach dem anderen rauscht heran, kein Verlangen, hier schwimmen zu gehen, oder gar mit der Lady zu ankern.
Stattdessen fahren wir Meile um Meile den Strand hinauf Richtung Norden. Schon bald wird es leerer, keine Spaziergaenger mehr, nur noch Moewen und das Rausche der Brandung.
Zwischendurch wird der Boden wieder etwas weicher schwieriger zu befahren, so dass wir schon ein bisschen Schiss haben, steckenzubleiben und das Auto retten lassen muessen, koennte teuer werden. Selbst Micha, der am Anfang noch grosse Toene gespuckt hat, wird auf einmal ganz still und krallt sich am Lenkrad fest. Kurz vor Ende des Strandes geht es dann nicht mehr weiter, ein grosser Fels liegt quer ueber dem Strand, mindestens zwei Stunden muessten wir noch warten, bis das Wasser weit genug zurueckgegangen ist, um am Hindernis vorbeizukommen. Dann lieber zurueck und auf halbem Weh wieder auf die asphaltierte Strasse. Sicher ist sicher.
Es wird Zeit, sich ein Plaetzchen fuer die Nacht zu suchen, wie so oft haben wir nur einen unzureichenden Reisefuehrer, Micha aber ein Naeschen fuer schoene Orte. Kurz vor dem Kap fuehrt ein Schotterweg zu Spiritsbay, mal sehen, was sich dahinter verbirgt.
Keine Hotels, Motels oder B+B, stattdessen der schoenste Campingplatz mitten im Naturschutzgebiet, den wir je gesehen haben. Wieder Sandstrand, Wiesen, Weiher, Felsen, ein paar Zelte mit jungen Leuten, das wars. Perfekt. Nun bleibt nur noch zu tun, was wir schon seit Jahren vorhatten und nie gemacht haben, mit einer Flasche Tequila an den Strand, aus dem Tequila ist zwar Whiskey geworden, aber der passt auch besser zu der wilden, rauen Landschaft hier oben.