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Soft Coral Diving

Soft Coral Diving

19:45 Bequa gilt als Weichkorallenparadies. Zu Recht, wie uns unser Localtauchguide Eppelie zeigt. Schoen, so mit Tauchguide, endlich mal muss ich mich um nichts kuemmern, nur hinter den Blasen eines anderen hinterhertauchen und ab und an schauen ob Malte noch da ist. Malte tauchte meist schraeg hinten ueber mir, wahrscheinlich habe ich deshalb gerade so Schmerzen im Nacken. Na ja, das werden wir ihm auch noch abgewoehnen :-) Nun aber zu den wesentlichen Dingen.

Der Tauchplatz nennt sich Carpet Cove und liegt auf 18:19.54S, 178:06.48W. Eine Boje signalisiert eine Mooring. Komisch. Das war genau der gleiche Tauchplatz an dem wir gestern schon waren. Hatte ich es doch gleich gewusst. Man entwickelt mit der Zeit also doch ein Gefuehl fuer die schoensten Tauchplaetzte. Nur das Wrack des japanischen Fischerboots, etwa 40 Meter lang und gut erhalten, habe ich am Tage davor natuerlich nicht gefunden.

Gegen die 1.5 kn Stroemung geht es erst einmal schnorchelnd mit Geraeteausruestung vielleicht 100 Meter bis zur Tauchmooring. Hey, das erinnert doch stark an meine Rescueausbildung vor 16 Jahren. An der Boje kurze Pause bis der Puls wieder unter hundert ist. Malte japst fragend um eine Minute mehr. Gut. Dann runter und gegen die Stroemung Richtung Sandboden, fuenfzehn Meter unter uns, wieder gegen die Stroemung. Hohe Korallenbloecke von jeweils zehn Metern Durchmesser stehen wild in der Gegend herum, wunderschoen bewachsen mit allen moeglichen Arten von Weichkorallen. Die Hartkorallen sind weitestgehend von der Korallenbleiche befallen, doch der Fischbestand und all die anderen Lebewesen, bunte Fische aller Arten, Roehrenkorallen und Rotfeuerfische sind wirklich unglaublich. Wegen Malte bin ich erst einmal ohne Kamera losgezogen, jetzt aergere ich mich ein bisschen, doch auch gut so, das innere Auge fotografiert ja mit. Einfach das Adapterkabel spaeter in die Buchse am Hinterkopf einstecken und die Daten mit 100 M/Bit aufs Notebook uebertragen. Tauchbreit? Jo. Immer noch.

Rechts erscheinen endlich im dunklen Blau die Umrisse des Wracks. Barrakudas liegen faul unter dem Kiel, Weichkorallen haben sich an den Stahl geheftet. Der letzte Hurrican hat das Wrack von 15 Metern auf 21 Meter befoerdert. Im Inneren, einen leichten Blick wage ich durch die Luken ist Totenstille. Das naechste Mal vielleicht mehr, Malte zeigt 100 Bar an, es ist sein erster Tieftauchgang, wir sind auf etwas 32 Metern Wasser ueber uns, also mal weiter um den Bug des Wracks und schon geht es langsam wieder aufwaerts Richtung Korallenparadies. Eppelie kennt anscheinend jeden Fisch mit Namen zeigt uns wundersame Dinge wie sich verfaerbende Korallen, eine Art von Seehasen, die flaechenartig auf dem Boden liegen und sich, flutsch bei Beruehrung in ihre Loecher zurueckziehen. Er kennt die Stellen, wo die Rotfeuerfische unter den Felsen stehen und lockt sie vorsichtig mit einem Ladyschraubenschluessel hervor. Ach, es ist bestimmt noch viel mehr passiert, viel zu viel als um all die Detail in ihrer Vielseitigkeit beschreiben zu koennen. Ich bin begeistert. Es geht weiter unter dunklen Ueberhaengen mit Faecherkorallen, wenn man den Kopf da hinunter steckt, sich auf den Ruecken dreht und vorsichtig austariert, das Auge an die Dunkelheit gewoehnt, sieht man all die Weichkorallen, die das Licht etwas mehr scheunen und eher im Dunklen munkeln. Ein riesiger Barsch mit beeindruckenden gelblichen Farben huscht ueber mir in eine Hoehle von dannen. Die Stroemung ergreift mich und ein paar Meter weiter zeigt Eppelie schon wieder mit dem Finger auf einen Brocken. Es ist mir zu viel. Ich schliesse fuer einen etwas laengeren Moment die Augen und verliere mich in der Schwerelosigkeit. Im naechsten Moment sehe ich den dicken Bauch unserer Lady. Ach, schon vorbei? 3 Minuten Pause auf drei Meter, Malte ist auch da. Nun gut. Etwas spaeter spricht die etwas genervte Natale von Kuchen und Kaffee, schaut uns eifersuechtig an, weil ja tauchunfaehig, wegen dem von Malte eingeschmuggelten deutschen Herbstschnupfen.

Pause. Wir gehen ins Foyer, holen neues Popcorn, eine neue Cola, sprechen etwas ueber die Erlebnisse ;-)))

Folgetauchgang. Nur ein paar Meter von unserem gestrigen Tauchgang kommt nun das Finale. Weichkorallen wie ich sie in meinem Leben noch nicht gesehen habe, alles schoen flach, die Stroemung ist fast noch kaum spuerbar, ein Octupus begruesst mich mit seinen pfennigdicken Saugnaepfen, zieht sein Arm aber dann doch schuechtern weg. Eppelie hebt eine kinderfaustdicke Kaurimuschel vom Boden, dreht sie um, lebt noch, legt sie vorsichtig an ihren Platz zurueck. Damit haette ich jetzt nicht gerechnet. Die war gut einen Tagesverdienst fuer ihn wert. Eppelie verdient etwa 1,2 USD die Stunde in der Tauchschule, in der er arbeitet, wenn Gaeste da sind. Der Tauchgang geht weiter. Wieder Korallen. Lila, gelb, gruen, braun, langarmig, skurril, feinadrig, mikroskopisch klein, platt, gewoelbt, ach wie soll ich das alles beschreiben. Seeanemonen, Clownsfische dazwischen. Wusste gar nicht, dass sich Seeanemonen in ihre Hoehlen zurueckziehen, wenn man ihre Tentakeln beruehrt.

Zwischen den zehn Meter hohen Korallenbloecken liegen zwei Weissspitzenhaie faul auf dem Sandboden, schrecken auf, schwimmen weit entfernt eine Kreis und fallen faul wieder auf den Grund. Sie scheinen Taucher gewoehnt zu sein und nicht so neugierig wie in franzoesisch Polynesien. Mir soll es recht sein, Malte wohl auch. Wieder ein Pulpo und langsam wird mir kalt. So viel Tauchen an einem Tag bin ich nicht gewoehnt. Den anderen auch und wir klettern ins Dinghy zurueck. Muede sind wir zurueck auf der Lady. Nur Natale nicht. Die haelt sich die Nase zu. Nicht weil wir stinken, sondern um zu schauen ob der Druckausgleich in den Ohren schon wieder funktioniert. Neuer Tag. Neues Glueck.

13:51 So, ich muss mal eben ein bisschen oeffentlich knatschen. Ich bin krank, daniedergestreckt von einer tueckischen rheinischen Grippe, die Malte im Handgepaeck irgendwie nach Fiji eingeschmuggelt hat. Malte, gewoehnt an all die gemeinen Viren, hat die Erkaeltung in kuerzester Zeit weggesteckt, aber mich verweichlichte Tropennatur hat es natuerlich erwischt. Kein Tauchen fuer Frau Mueller, so ein Aerger. Na ja, so langsam geht es ein wenig besser und morgen kann ich vielleicht endlich wieder die Jungs bei ihren abenteuerlichen Tauchgaengen begleiten, Druckausgleich rechts funktioniert schon wieder.

Wir liegen wieder irgendwo draussen in der Lagune, diesmal in Begleitung von Eppelie, einem Local, der ab und zu als Divemaster in einem der Resorts arbeitet. Der Morgen begann zunaechst recht stuermisch, denn als Micha unseren neuen Freund im Dorf abholen wollte, stand der Chief, Haeuptling, wie auch immer, schon bereit, um ihm eine ordentliche Standpauke zu halten. Dass wir noch nicht im Dorf gewesen sind, dass wir keine Erlaubnis fuers Ankern, Fischen und Schnorcheln eingeholt haben, dass wir eine Gebuehr zahlen muessen und ueberhaupt. Doch durch die Vermittlung von Eppelie und viel Reden sind sie schliesslich zu einer Einigung gekommen. Wir zahlen 40 Fijidollar (ca. 20 Euro) fuer die Tauchgenehmigung ans Dorf und erscheinen heute abend mit einem Buendel Kavawurzeln zum allgemeinen Kavatrinken und shake hands mit saemtlichen Dorfbewohnern. Ich denke, mit dieser Strafe laesst es sich leben! ;-)

Einen besseren Guide als Eppelie kann man sich kaum vorstellen, er steuert die Lady sicher zu dem Wrack, dass wir, tschuldigung, -DIE-, betauchen wollen, unterhaelt uns mit allerlei Geschichten ueber Fiji und seine Traditionen und strahlt die ganze Zeit bis ueber beide Ohren. Geld will er keins, nur mitkommen und uns die Schoenheiten der Inseln und Riffe zeigen, unglaublich. Und das an einem Ort gleich um die Ecke von Suva, wo am Wochenende tausende Ausflugsboote herkommen.
Glueckliche Begegnung, kann man nicht anders sagen.
Den Tauchbericht gibt es dann spaeter, sobald die Koepfe wieder aus dem Wasser gucken! ;-)

07:07 Hey Cool. Tim really did it. Es gibt jetzt eine Suchfunktion auf den Internetseiten. Wat geil. Und die Einzigen die sie nicht ausprobieren koennen, da ohne Internetzugriff, sind WIR! What a pity! Trotzdem vielen herzlichen Dank an unsere Freunde von anyMOTION die unser Projekt immer so toll unterstuetzen.

Jetzt kann Joho zum Thema Kosten alle bisher geschriebenen Eintraege durchsuchen und wird bestimmt viele Antworten auf seine Frage im Gaestebuch finden. Hmm. Joho bitte mal ausprobieren und Info ins Gaestebuch. Bin ich ja mal neugierig.



  • 13:51
  • 22.10.2003
  • 18°23.14S, 178°09.15'W
  • Bequa Island / Fiji
  • -
  • 27°C
  • SW 2-3
  • 0,5

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