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gebremst

gebremst

21:43 Wir sind immer noch zu schnell fuer Ofu im Hellen oder zu langsam und haben nun die Entscheidung getroffen zu bremsen. Von der Genua ist gerade noch ein Drittel uebrig und trotzdem rennt die Lady mit fast 5 Knoten. Sobald wir Wind haben ist es ihr voellig egal, ob wir ihr Segel geben, oder nicht, sie faehrt einfach.
Zwischen Ofu und uns liegt Rose Island, ein winziges Atoll mit zwei Inselchen, vielen Schildkroeten und Seevoegeln. Morgen frueh werden wir dort eintreffen, den Tag verbringen und abends nach Ofu weitersegeln. Besser als auf dem Ozean beidrehen. Vielleicht koennen wir auch mal wieder den Kuehlschrank mit Fisch auffuellen.

13:03 Ich weiss zwar nicht wie Natale das immer macht aber gegen Mittag zaubert sie dann doch immer wieder aus den leeren Backkisten volle Teller. Wir verhungern immer noch nicht.

Kaum ist sie verschwunden um ihre Seekrankheit auszukurieren, versuche ich mir wegen fehlender Kopfbedeckung ein schattiges Plaetzchen zum Verdauen zu suchen, schaue aufs Wasser und traue meinen Augen nicht. Ein grosser tuerkiser Fleck im Wasser unweit der Lady zeugt von einem nicht unerheblichen Korallenkopf den wir gerade passieren. Der Schreck sitzt tief, so etwas kann mitten im Suedpazifik doch eigentlich nicht sein. Ich rufe nach der Capitana: >>WAL!WAL!WAL!<< Der angebliche Korallenkopf bewegt sich mit der Lady im gleichen Tempo, schneller als wir, unter uns durch auf der anderen Seite streckt er seinen Kopf aus dem Wasser und blaest seine Frontaene wie zum Erkennungszeichen.

Von der letzten Walbegegnung hat die Lady noch eine Beule im Bug, so schauen wir etwas kritisch, doch der Zwergwal mit seinen sechs Metern Laenge interessiert mehr der Propeller unseres Schleppgenerators und der Unterwasser liegende Bauch unserer Lady als das er uns als Feind ansieht. Im grossen Bogen, von hinten kommend, surft er mit der Lady im Abstand von wenigen Metern die Wellen herunter, dreht sich auf die Seite, zeigt seinen weissen Bauch, der zu tuerkisem Farbenspiel mit den Wellen wird und taucht immer wieder elegant unter den Lady durch. Auf der anderen Seite schwimmt er parallel zu uns und hebt wie zum Grusse seine linke Brustflosse aus dem Wasser. Wir hocken mit offenen Muendern und aufgeschlagenem Walbeobachtungsbuch, immer hoffend, das der Wal noch laenger bleibt. Fuer ein paar Minuten verschwindet er in den Weiten des Pazifiks, doch dann als haette er unsere Bitten erhoert, kehrt er zurueck und spielt noch mal zehn Minuten mit der Lady, mit uns, macht uns gluecklich, macht uns froh. Die Erde. Unser blauer Planet... kann so schoen sein.

12:00 Etmal zweiter Tag: 127 Seemeilen. Wir sind zu schnell. Oder: Zu langsam, um Ofu noch im Hellen zu erreichen. Also beidrehen oder Zwischenstopp in Rose Island. Wir haben uns fuer letzteres entschieden. 88 Meilen noch to go bis zu diesem 2 Meilen Atoll. Morgen frueh werden uns unsere Freunde die dort liegen reinholen. Sechs bis Zwoelf Stunden Pause sind geplant, dann soll es nachts weiter nach Ofu gehen und dort zur Mittagszeit in den Hafen oder die Bucht. Wir haben keine Ahnung was uns genau erwartet.

Der Weg nach Fiji ist derzeit eh versperrt. Ein Hoch hat sich mit bestem Wetter breitgemacht und die Passatwinde stillgelegt zwischen Tonga und Fiji. Na da passt unsere Planung ja prima im Moment.

An Bord alles o.k. Natale ist knatschig, weil ihr am Computer schlecht wird und mir nicht. Sie wuerde gerne ihre Mails beantworten, geht aber irgendwie nicht.

05:34 Internetzeit 734, -11 Stunden zu GMT, habe die Bordzeit mal wieder geaendert. Langsam aendern wir uns dem Datumssprung. Was dort passiert hab ich zwar noch nicht ganz verstanden, aber dafuer haben wir schlaue Literatur an Bord.

Der Wind laesst nach und die Welle bleibt. Das ist eines dieser Grundgesetzte auf See, die unumstoesslich sind. Mir kleben die Augen noch zu und gespraechig bin ich im Moment noch so gar nicht.

03:34 Es scheint die Wellen werden immer hoeher. Hat wohl den Schleudergang eingelegt, die See. Und Michas Rufe erhoert. Kaum 10 Minuten in der Koje, schwitzend, wird er von einem Schwall Salzwasser, der durch die Luke kommt, abgekuehlt. Bei der Atlantikueberquerung haben wir uns so unsere Federbetten ruiniert. Aber man lernt ja nie aus, jetzt haben wir nur noch Wolldecken, die koennen was ab...

Das Wetter ist seltsam, kleine unscheinbare Woelckchen naehern sich mit Mordsgeschwindigkeiten und tragen einen Sack Boeen vor sich her. Andere wiederum, riesengross und schwarz, sehen zwar bedrohlich aus, haben aber nicht mehr als ein leichtes Hauchen fuer uns uebrig, wenn sie die Lady erreichen. Versteh einer die Wolken.

Ich geh wieder raus, Lady legt gerade den extra trocken Schleudergang ein....



  • 03:34
  • 17.09.2003
  • 13°57.10S, 165°56.48'W
  • Pazifik
  • Ofu Island
  • 29°C
  • SE 5
  • 3-4

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