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dreistellig

dreistellig

20:14 Nicht mehr lange und wir erreichen den 100sten Laengengrad, in Siebenmeilenschritten entfernen wir uns immer mehr vom suedamerikanischen Kontinent.
Die Netze auf der Funke, die uns fast ein halbes Jahr jeden Morgen begleitet haben, sind nur noch schwer auszumachen und zu verstehen. Bald stellen wir wieder die Uhr um, eine Stunde zurueck. Jeden Tag bewegen wir uns ein paar Meilen nach Westen und jeden Tag geht die Sonne ein bisschen spaeter unter. Es ist fast, als reise man mit der Erddrehung. Schoen. Und ohne jetlag...

Zum Schlafen habe ich gerade das Gross etwas gerefft, 8 Knoten sind tagsueber ja mal ne Stunde schoen, aber nachts wird mir dabei unheimlich! ;-)

13:48 Wieder 140 Seemeilen gelaufen, mittlerweile koennen wir selbst auf unserem grossen Uebersegler den Fortschritt sehen, wenn wir einmal am Tag die Position eintragen. Himmel und Meer sind weiter blau, blau, blau, am Horizont ein paar Passatwoelkchen und kein Mensch zu sehen, ausser uns.

Nur die Fische beissen nicht. Haben heute morgen den Schleppgenerator mal rein geholt, um eine zweite Angelleine auszubringen. Jetzt wissen wir, wo sie beissen, die Fische! Auf unseren Schleppgenerator, da muss sich ein Hai ordentlich die Zaehne ausgebissen haben, heute Nacht!
Hoffentlich beisst im Laufe des Tages ne Dorade oder ein Thun, immer nur vegetarisch oder aus der Dose wird doch irgendwann fad.

06:39 Wachabloesung. Schnarcchchch. Bumms, muss ich noch mal eine halbe Stund im Cockpit nachholen. Dann einen Liter kaltes Wasser und ne Scheibe Brot mit Senf. Der Geschmack nach Duesseldorf (uebel oder gut, scharf bis mittelscharf) haelt mindestens 2 Stunden wach.

Die Lady rennt weiter wie wild durch die See. Seit Abfahrt auf den Galapagos Insel haben wir noch kein einziges Mal den Bug gewechselt. Segel rein und raus ist die Standarduebung. Das ganze hat einen ganz grossen Vorteil gegenueber der Atlantikueberquerung und der Marquesasroute. Die Schaukelbewegung platt vorm Laken faellt einfach aus. Wer nicht weiss wie sehr ein Mono platt vor dem Wind, am besten noch mit Passatsegel rechts und links, anfaengt zu rollen und was sich fuer Bewegungen und Geraeusche in den Schapps entwickeln, der hat was in seinem Segelleben vepasst.

Auf einem Bug, wie seit fast schon 1000end Meilen ist zwar alles schraeg, aber daran gewoehnt man sich schwupps. Der halbe Wind ist wie im Windkanal und die Reise wird wie Caravan fahren aufer Bruecke mit Seitenwind.

Ich bin immer noch nicht wach. Was wir uns hier manchmal verzapfen im Logbook ;-) Aber so soll es ja sein. Das war die Idee. Ungefiltert zu unseren Lesern. Mach ma Tee, da freut sich den Natale.

04:15 Segel rein, Segel raus. Waehrend meiner Wache hab ich das Spielchen auch schon wieder mitgemacht. Haelt wenigstens wach, die Kurbelei. Bei so einem Wetter macht sich die Rollreffanlage wirklich bezahlt. Wenn ich mir vostelle, ich muesste fuer jedes Reff im Gross an den Mast. Zum Schlafen kaemen wir entweder nachts nicht, oder wir wuerden eben nachts nicht soviel Strecke machen.

O jeh, muss jedes Wort zweimal tippen, staendig Fehler, besser Micha gleich wecken und schlafen gehen.

01:38 Wieder eine Regenwand. Wieder reffen. Mir fallen Augen schon auf den Fussboden, wenn ich den Kopf nicht gerade halte. Trotdem schoen, in der Nacht im Cockpit zu sitzen, die Sterne zum Steuern zu benutzen und das Wasser an der Bootskante vorbeiflitzen zu sehen.



  • 01:38
  • 28.03.2003
  • 05°35.38S, 097°34.30'W
  • Pazifik
  • Pitcairn
  • 26°C
  • SSE 4
  • 2

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