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Abschied von Floreana
Abschied von Floreana
20:41 Schildkroeten, Schildkroeten, Schildkroeten. Es ist schon verwunderlich, wie viele von diesen Tieren es hier gibt. Unterwasser, an Land, ueberall.
Zum Abschied von Floreana, nach den ruhigen und arbeitsamen Tagen, haben wir es heute doch noch geschafft, die Sehenswuerdigkeiten der Insel zu besuchen, die man ohne Fuehrer geniessen darf.
Am Morgen war das Ziel der obligatorische Seeloewenstrand. Weisser Sand, bizarre Lavafelsen, rote Krabben, die ueber das Wasser laufen und gigantische Kakteen, ein Fotoparadies.
Am Nachmittag ging es dann endlich rauf in die Berge. Die erste Tour fiel aus wegen eines Loch im Dieseltankes, die zweite, weil der Fahrer anderweitig beschaeftigt war. Doch heute standen die Sterne guenstig. Eine halbe Stunde Fahrt ins Innere der Insel und schon wird die karge Kuestenlandschaft von grasgruenen Wiesen, Rinderherden und Bananenplantagen abgeloest. Selbst das Klima wird kuehler, angenehme 24 Grad und eine frische Brise. Der LKW transportiert normalerweise die Arbeiter von den Fincas wieder zurueck ins Dorf, doch heute muessen alle ein bisschen warten, denn unser Fahrer fuehrt uns hoechstpersoenlich zu den historischen Staetten der Insel. Die Wasserquelle, das Schildkroetengehege und das Wichtigste: die Hoehle, in der die Familie Wittmer einst die ersten Jahre lebte, als sie auf der Insel angekommen waren. Unglaublich. Einen tagelangen Fussmarsch vom Meer entfernt liegt diese Hoehle, einst von Piraten in das weiche Lavagestein gehauen. Kein Komfort, kein Luxus, purer Stein. Die Hochachtung vor dieser fast unmenschlichen Leistung waechst ins Unendliche angesichts der kargen Lebensumstaende, unter denen die Familie damals lebte.
Haetten wir noch den Mut und die Kraft, aus dem Nichts eine Existenz aufzubauen? Kein Geld fuer das Ticket zurueck in die Zivilisation? Bestimmt nicht. Zusammen mit den Gaestebucheintraegen aus den 60er Jahren, wo die Segler ohne GPS, Radar, elektronische Seekarten und teilweise selbst ohne Motor auskamen, stellt man sein eigenes Vorhaben schnell selbst in Frage. Was in der deutschen Grosstadt noch so abenteuerlich klang, wird angesichts dieser Leistung schnell ganz klein.