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Casco viejo

Casco viejo

20:04 Nach all den aufregenden Ereignissen der letzten Nacht hab ich heute meinen Schatz fuer den Nachmittag von Arbeit, Lady und Radios entfuehrt, um mit ihm Panama City abseits von Ersatzteillaeden und Werkstaetten zu erkunden.
Direkt am Pazifik liegt der Casco Viejo, der Altstadtkern von Panama. Viel von dem alten Glanz ist ueber die Jahre verloren gegangen. Ein Grossteil des Viertels bricht fast zusammen, Fassaden stehen, dahinter gaehende Leere oder wuchernde Pflanzen, die sich ihren Lebensraum zurueckerobern. Putz broeckelt von den Waenden und trotzdem gefaellt uns die Stimmung. Viele offene Plaetze mit schattenspendenden Baeumen, Familien, die im Freien sitzen, die Abendsonne geniessen, Liebespaare auf geschnoerkelten Baenken, ein richtiger Sonntag. Wir spazieren mit unserer Kamera durch die Strassen, treffen immer wieder Kinder, die mit Begeisterung Fotomodell spielen und entdecken eine ganz andere Seite Panama Citys, fernab von Hochhaeusern und lautem Strassenverkehr.

Auf dem Rueckweg werden wir von leiser Gitarrenmusik angelockt. Die Fenster weit geoeffnet, sitzen ein Musiklehrer mit Gitarre und sein Mandolinenschueler in ihrem Zimmerchen und spielen. Schnell entspannt sich ein Gespraech, die zwei geben ihre schoensten Stuecke zum besten und laden uns gleich ein, an Weihnachten zu Besuch zu kommen. Der Schueler ist ein Lehrer fuer Malerei, hat fuenf Jahre in Rumaenien studiert und ist begeistert von Europa. Der alte schenkt aus einer in Plastiktuete versteckten Flasche Selbstgebrannten, der sich gewaschen hat, ein. Die Sonne geht unter und wir muessen zurueck zur Lady, sonst koennten wir noch ewig zuhoeren. Auf dem Rueckweg denke ich ueber Gitarrenstunden bei dem alten Lehrer nach. Die Welt wird es nicht kosten und ein paar suedamerikanische Rhythmen zu lernen waere schon schoen...
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06:20 Wach geworden sind wir davon, dass die Welle eines vorbeifahrenden Bootes uns fast aus der Koje geschuettelt hat. Noch etwas angeschlagen von der Flasche Rotwein schiebt Natale den Holzklotz unter die Luke um Luft reinzulassen, wir sind nassgeschwitzt, weil das Fenster wohl die ganze Nacht zu war.

Ueber Bord schiffen und wieder zurueck in die Koje. Ich schaue hoch uns sehe dass die Aufsteller der Luke aus ihren Fuehrungsschienen raus sind. Benommen frage ich mich wie das passieren konnte. Das geht nur wenn man das Fenster ganz zurueckklappt. Ich wecke Natale und schnell wird klar, dass wir naechtlichen Besuch hatten, der versucht hat durch die Vorluke ins Boot einzusteigen, wo wir allerdings friedlich grunzend und schnarchend lagen. Den Feind durch Schnarchen vertreiben, war ja immer schon meine Devise.

Ueber die Plicht haben sie sich wohl nicht getraut einzusteigen, weil dort ein kleines Blitzlicht eine Arlarmanlage vortaeuscht, oder aber das Licht unseres Ankerlichtmarmeladenglases zu hell fuer die Langfinger war.

Kurzer Check. Aussenborder, Camera, Computer... Alles da wo es gestern auch noch war... Vielleicht sind die ja auch gestoert worden. Natale und Micha haben friedlich geschlafen... Das hat man davon, wenn man im den Yachtclub an der Mouring liegt. Eigentlich sollte das doch besonders sicher sein, aber vielleicht zieht das gerade besonders die Langfinger an. Ich bin verwirrt, kann noch gar nicht begreifen was da passiert ist heute nacht...



  • 06:20
  • 22.12.2002
  • -, 0
  • Irgendwo in Panama
  • anyway
  • 27,3°C
  • NE 2
  • -

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